Ein schöner Friedhof in Ihrer Gemeinde

Grabpflege: Kreative Friedhofsgestaltung im natürlichen Ambiente

Zu Allerheiligen suchen viele österreichische Familien die unmittelbare Nähe ihrer verstorbenen Verwandten, Freunde und Bekannten. Aufgrund von Corona werden in diesem Jahr wohl einige geplante Familienfeste abgesagt werden müssen. Doch der persönliche Gang zur Grabstätte wird auch heuer traditionell vonstattengehen.

Die Grabpflege und das Kreieren eines angenehmen Ambientes auf den Friedhöfen unterstützten viele Menschen bei der Bewältigung ihrer Trauer und beim Gedenken an ihre Verstorbenen im harmonischen Einklang mit der Natur. Doch spielen die sorgsame Grabpflege und eine adäquate Friedhofsgestaltung nicht nur rund ums große Fest Allerheiligen eine zentrale Rolle im gesellschaftlichen Miteinander.

Worauf kommt es bei der Grabpflege und Friedhofsgestaltung an?

Friedhöfe sind Orte der Geborgenheit und des Friedens, sollten es im Idealfall zumindest sein. Die Gemeinden sind in Österreich bemüht, den Hinterbliebenen eine würdevolle Grabstätte zum Gedenken an ihre Verstorbenen zu bieten. Aus diesem Grunde widmen sich die Verantwortlichen in den einzelnen Gemeinden hauptsächlich einer angemessenen Gestaltung der Verabschiedungsmöglichkeiten. Hierhinein fallen auch die Errichtung von Grabstellen sowie die sorgsame Pflege der kompletten Friedhofsanlage.

Ein Friedhof ist ein Park der Erinnerung. Nur mithilfe einer nachhaltigen und richtigen Pflege können sich Andacht, Pietät, Architektur und Natur auf friedvolle Weise verbinden. Ein natürliches Ambiente ist in Bezug auf die letzte Ruhestätte sicher nie verkehrt.

Wie werden Friedhöfe und Grabanlagen richtig und nachhaltig gepflegt?

Friedhöfe bieten den Zurückgebliebenen anmutende Orte, wo die Erinnerungskultur ganz individuell oder auch im Kollektiv erlebt werden kann. Friedhofsgestalter und Friedhofsgärtner sind sich sehr wohl bewusst, dass man es nicht jedem in der Dorfgemeinschaft mit der Grabgestaltung recht machen kann. Trotzdem liegt bei einer nachhaltigen und naturfreundlichen Pflege und Gestaltung der Fokus auf dem Bewusstsein, dem Ort des Gedenkens einen pietätvollen Charakter zu verleihen.

Beim „Natur im Garten Expertentalk“ werden viele wertvolle sowie sinnvolle Tipps weitergegeben, wie ein Ort der Besinnung mit viel Liebe und mit naturfreundlichen Mitteln gestaltet werden kann. Im visuellen Beitrag wird explizit auf folgende Fragen eingegangen:

  • Wie kann man Kiesflächen ohne Pestizide von Unkraut befreien?
  • Was ist ein Naturfriedhof?
  • Wie sollte ein moderner Friedhof gestaltet sein?

Grabpflege: Zurück zu einer naturschonenden Unkrautbekämpfung

Im Video „Natur im Garten Expertentalk“ erfahren Interessierte, wie alte Friedhöfe aussehen und wie neue Friedhöfe gestaltet werden können, um sich auch ein bisschen die zeitintensive Pflege zu erleichtern. Auf den klassischen Friedhöfen der 1950er bis 1970er Jahre findet sich eine Architektur mit Waschbetonplatten, Kieswegen und sehr viel Nadelgehölz bei der Grabgestaltung bzw. Grabbeflanzung. Die Pflege ist bei derartig angelegten Friedhöfen meistens sehr aufwendig. Eine Umgestaltung des Erinnerungsortes fürs Gedenken an die Verstorbenen ist sinnvoll, damit der Friedhof in der Gemeinde nicht zu einem Pflegefall mutiert.

Auf Kieswege trifft man vor allem in kleineren Friedhöfen. Doch ist es bei der Pflege ein Problem, dass sich Kieswege hervorragend für das Pflanzenwachstum eignen. Der Wuchs von sogenannten Unkräutern oder auch Wildkräutern ist unvermeidbar. Als Friedhofsgärtner hat man die Aufgabe, die Kieswege möglichst unkrautfrei zu halten. Der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln ist gesetzlich im Jahr begrenzt. Besser wäre es, auf moderne und ökologisch vertretbare Methoden zurückzugreifen, um dem Unkraut Herr zu werden.

Bei der Unkrautbekämpfung gilt es, das Augenmerk auf Wurzelunkräuter zu legen, die auf den Flächen große Probleme bereiten. Diese Unkräuter treiben immer wieder aus, weshalb sie auch rigoros ein bis drei Jahre lang mit entsprechenden Behandlungsweisen bekämpft werden müssen. Dann verschwinden die Wurzelunkräuter auch wieder. Nicht selten erweist sich die Bekämpfung dieser Unkräuter allerdings als schwierig. Daher sollte die Kiesfläche mit einer Pendelhacke unterschnitten werden.

Das optisch größere Problem stellen jedoch die Samenunkräuter dar. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen, die Entfernung ökologisch und sanft durchzuziehen. Der Vogelknöterich und die Gewöhnliche Vogelmiere produzieren beispielsweise eine Unmenge von Samen inmitten der Kieselsteinwege auf dem Friedhof. Mit einem professionellen Klemmgerät bekommt man die Unkrautvermehrung gut in den Griff. Eine 2.000 Grad Celsius heiße Flammenspitze poppt die Samen einfach nach oben. Die Pflanzen gehen ein und bleiben dann auch für eine ganze Weile weg.

Tipps, Tricks und Prioritäten für eine nachhaltige Friedhofsgestaltung

Das primäre Hauptanliegen bei der Grabpflege und bei der Gestaltung von Erinnerungsstätten ist, ein angenehmes Ambiente für alle Friedhofsbesucher zu zaubern. Es geht nicht nur um den Grabstein. „Natur im Garten“ steht österreichischen Gemeinden zur Seite, um bei Fragen jeglicher Art rund um das Thema Friedhofsgestaltung passende Lösungsvorschläge zu offerieren.

Naturfriedhöfe erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei der Friedhofsgestaltung

Reichlich Natur findet sich in den Naturfriedhöfen. Auch hier sind Kieswege nicht vor Unkräutern gefeit. Doch wo ohnehin so viel Natur vorhanden ist, stellen Wildkräuter auf Wegen oder entlang den Kieswegen keine optische Sünde dar. Sofern sie sich nicht als Stolpergefahr erweisen, sind Wildpflanzen auf Wegen mit Kieselsteinen innerhalb von Naturfriedhöfen nicht problematisch oder sogar erwünscht. Für die Pfleger des Friedhofes bedeutet dies auch erheblich weniger Zeitaufwand für die Grabpflege und das Sauberhalten des gesamten Friedhofsareals. Generell gesehen bietet ein Naturfriedhof ein tolles Ambiente und transportiert eine sagenhaft schöne, ruhige Stimmung ins Leben von trauernden Menschen.

Die Gestaltung moderner Friedhöfe hängt von mehreren Faktoren ab

Für welche Friedhofsgestaltung sich die Gemeinden in Österreich auch entscheiden: Die Akzeptanz der Bevölkerung sowie der Geschmack der Gemeindemitglieder stehen hierbei im Vordergrund. Mehrere Faktoren fließen in die Friedhofsgestaltung mit ein. Wirft man einen Blick auf die klassischen Gemeindefriedhöfe, so dominieren sehr häufig aneinandergereihte Grabsteine. Es gibt kaum Bäume und oftmals nur sehr wenige Sitzmöglichkeiten. Die Gehwege sind allen voran in kleinen Friedhöfen nicht barrierefrei. Trinkbrunnen und sonstige stilvolle Elemente sind hier Fehlanzeige. Dieser Gestaltungsrahmen ist hauptsächlich für ältere Friedhofsbesucher alles andere als ideal. Moderne Friedhöfe sind oft verweilfreundlicher, ästhetischer und ökonomisch deutlich rentabler.

Wunderschöne und pflegearme Friedhöfe mit Parkcharakter

Auf einem Naturfriedhof erlebt der Besucher ein herrliches Ambiente, um Kraft zu tanken und in sich zu gehen. Natürlich gestaltete Friedhofsanlagen wirken auf die Besucher beruhigend und spenden auch Hoffnung.

Außerdem können die Kosten für einen Naturfriedhofes von den Gemeinden sehr niedrig gehalten werden. In der Regel sind schon vorhanden. Es müssen, wenn überhaupt, lediglich Steine besorgt werden. Dann können die Urnen ganz einfach beigesetzt werden. Im Vergleich zu den teuren marmornen Urnen-Kolumbarien ist eine natürliche Urnenbeisetzung ums Vielfache günstiger.

Während des friedsamen Aufenthaltes auf dem Friedhofsgelände können die Menschen viel Natur genießen. Ausreichend viele Sitzbänke sind vorhanden und die großen Bäume spenden bei Bedarf den ersehnten Schatten. Auf den Wasserflächen und in den Trockenmauern leben Tiere und es gedeihen Wildblumen. Der Friedhofszaun besteht aus regionalen Naturhölzern. Hinter dem Zaun liegt eine Wiese mit einheimischen Blumen. Diese wird nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht.

Erinnerungsorte in Form einer Parkanlage sind für Gemeinden in Österreich eine Win-win-Angelegenheit. Denn derartig schöne Orte der Besinnung können mit geringen Kosten und wenig Arbeitsaufwand gut und nachhaltig geführt werden.