Gelder für die Aufwertung historischer Ortschaften

Der italienische Wiederaufbauplan sieht unter anderem auch Finanzierungen für die Aufwertung von historischen Ortschaften vor. Es handelt sich dabei um den Aktionsbereich A der Maßnahme 2.1 im Bereich Tourismus und Kultur mit der Bezeichnung „Attraktivität der Ortschaften“. Über das Kulturministerium werden 21 Pilotprojekte zur Aufwertung von abwanderungsgefährdeten Ortschaften oder Ortsteilen finanziert. Für jedes der Projekte, je eines für jede Region und autonome Provinz, stellt der Staat Italien bis zu 20 Millionen Euro zur Verfügung.

Auch Südtirol profitiert

Damit auch eine Südtiroler Ortschaft in den Genuss dieser Maßnahme kommt, hat die Landesregierung beschlossen, die Gemeinden über eine öffentliche Bekanntmachung zu einer Interessenbekundung für die Vorlage eines Pilotprojekts aufzufordern. Bis zum 21. Februar 2022 konnten Gemeinden Projekte für die Aufwertung einer historischen Ortschaft einreichen. Gemäß den vom Staat definierten Leitlinien müssen die förderwürdigen Projekte der kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Wiederbelebung historischer Ortschaften oder Ortsteile mit Bevölkerungsrückgang dienen. Ziel der Maßnahme sind die Erhaltung und Wiederbelebung von Kulturstätten sowie des kulturellen Erbes.

Stilfs im Vinschgau auf Platz 1

Innerhalb der vorgegebenen Frist haben acht Gemeinden einen Vorschlag eingereicht. Eine Bewertungskommission aus Vertretern des Landes und des Südtiroler Gemeindenverbandes hat die Projektvorschläge bewertet.

Das Projekt der Gemeinde Stilfs im Vinschgau wurde mit 580 Punkten zum Sieger bestimmt. Dabei wurde vor allem auf Aspekte wie die Beschäftigung junger Menschen, die Einbindung der lokalen Bevölkerung, die Erhöhung der Wohnattraktivität sowie auf infrastrukturelle, strukturelle und digitale Maßnahmen Wert gelegt. Der von der Kommission ausgewählte Vorschlag wird nun der Landesregierung vorgelegt, die das Südtiroler Projekt dem Kulturministerium in Rom zur endgültigen Entscheidung übermittelt.

Über eine weitere Investitionsschiene, den so genannten Aktionsbereich B, können kleinere Aufwertungsprojekte finanziert werden Die entsprechende Bekanntmachung hat das italienische Kulturministerium veröffentlicht.

Die Finanzmittel sind für Projekte zur kulturellen und sozialen Wiederbelebung von kleinen historischen Ortskernen bestimmt. Bewerben können sich Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern. Für die Provinz Bozen belaufen sich die verfügbaren Finanzmittel auf 4,1 Millionen Euro.