
Markus Wadsak: „Wer jetzt nicht handelt, entscheidet sich aktiv gegen die Zukunft seiner Gemeinde.“
© Jürg Christandl
Appell
„Es liegt an uns“ – Klimaschutz beginnt in der Gemeinde
„Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt – und die letzte, die noch etwas dagegen tun kann.“ Mit dieser eindringlichen Botschaft eröffnete der bekannte ORF-Meteorologe und Klimaexperte Markus Wadsak seine Keynote beim Kommunalwirtschaftsforum 2025. In einem leidenschaftlichen Appell wandte er sich direkt an Bürgermeister:innen und Gemeindeverantwortliche – denn gerade auf der lokalen Ebene liege enormes Potenzial im Kampf gegen die Klimakatastrophe.
Ein Planet im Fieber – auch in Österreich. Wadsak macht keinen Hehl daraus: Die Klimakrise ist längst da, auch in Österreich. Das Jahr 2024 war das wärmste Jahr der Messgeschichte, mit den höchsten Meeresoberflächentemperaturen und dem höchsten Meeresspiegel seit Beginn der Aufzeichnungen. In Österreich stiegen die Temperaturen im langjährigen Vergleich bereits um drei Grad – das ist doppelt so viel wie im globalen Durchschnitt.
Und die Folgen? Spürbar und sichtbar:
- Schmelzende Gletscher wie die Pasterze, die bald Geschichte sein wird.
- Trockene Sommer, ausgetrocknete Seen und Waldbrände – auch in Niederösterreich und der Steiermark.
- Starkregenereignisse, die Katastrophen auslösen, wie etwa in Deutschfeistritz, Wien oder am Arlberg, wo plötzlich die Infrastruktur versagte.
„Diese Schäden finden auch in eurer Gemeinde statt“
Wadsaks Vortrag ist kein Katastrophenszenario, sondern Realität – belegt durch Daten, Bilder und persönliche Erfahrungen. Er rechnet vor: Die Klimaschäden in Österreich verursachen bereits mehr als eine Milliarde Euro jährlich, Tendenz steigend. Vor allem Gemeinden stehen dabei an vorderster Front: als Träger der Infrastruktur, als Krisenmanager – und als Hoffnungsträger für Veränderung.
Sein Appell ist klar: „Klimaschutz ist kein Verzicht, sondern eine Chance, unsere Lebensräume schöner und widerstandsfähiger zu gestalten.“
Was können Gemeinden konkret tun?
Wadsak liefert keine moralischen Zeigefinger, sondern praxisnahe Vorschläge:
- Sanfte Mobilität fördern: Öffis, Radverkehr, Carsharing statt Individualverkehr. „Wo früher 177 Autos standen, ist heute Platz für Spielplätze, Bäume und Begegnung.“
- Grünflächen schaffen, Versiegelung stoppen – Stichwort „Schwammstadt“.
- Erneuerbare Energie nutzen: Windkraft nicht verteufeln, sondern nutzen. Das Burgenland macht es vor.
- Ernährungswende fördern: Regionale, pflanzenbasierte Versorgung, weniger Lebensmittelverschwendung.
- Tempo 100 auf Autobahnen: spart sofort 24 Prozent CO₂ – ohne Kosten.
Und er betont: „Es ist nichts davon neu. Alles, was wir tun müssen, wissen wir längst.“
Verantwortung beginnt vor Ort
Für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hat Wadsak eine klare Botschaft: „Ihr habt den direktesten Draht zu den Menschen.“ Keine andere politische Ebene kann so unmittelbar Einfluss nehmen – ob durch Mobilitätskonzepte, Bauvorgaben, Bildungsarbeit oder kommunale Energiewendeprojekte. Doch er sagt auch: „Wer jetzt nicht handelt, entscheidet sich aktiv gegen die Zukunft seiner Gemeinde.“
Fazit: „Nicht an Fakten rütteln – Probleme lösen“
Markus Wadsaks Vortrag war mehr als eine Keynote – es war ein Weckruf. Und ein Vertrauensvorschuss an die kommunale Ebene: Dort, wo Nähe, Pragmatismus und Gestaltungswille aufeinandertreffen, ist echter Wandel möglich. „Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, warum wir die Pariser Klimaziele nicht erreichen sollten. Es liegt allein an uns und unserem Handeln“, so der bekannte ORF-Meteorologe
Buch zu gewinnen
In seinem Buch „Klimawandel gibt es (nicht)“ räumt Marcus Wadsak mit Mythen und Fake News und falschen Annahmen rund um den Klimawandel auf. In 23 kurzen, übersichtlichen und prägnanten Kapiteln entkräftet er gängige Irrtümer, etwa dass sich das Klima „schon immer gewandelt“ habe oder dass kalte Winter die Erderwärmung widerlegen. Wadsak erklärt in seinem Buch wissenschaftlich fundiert, aber auch für Leser:innen ohne akademischen Hintergrund verständlich, warum der Klimawandel menschengemacht ist – und warum dringend gehandelt werden muss.
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