Almhütte im Regen
Im 5-Minuten-Intervall werden die Regenmengen im Ein-Kilometer-Raster über ganz Kärnten kontinuierlich aufsummiert.
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Kärnten

Erstes Starkregen-Warntool für ein Bundesland

26. Januar 2023
Kärnten war in den vergangenen Jahren von mehreren Katastrophen aufgrund von extrem starken Regenfällen betroffen. Ein neues Warnsystem soll nun vor allem Experten und Einsatzkräfte die Möglichkeiten geben, sich rechtzeitig auf Starkregen-Ereignisse vorzubereiten.

Landesrat Daniel Fellner: „Im Rahmen der Evaluation der ganzen Geschehnisse macht man sich Gedanken darüber, was optimiert werden kann. Nicht nur, wenn manche Experten hinterher tönen, sie hätten vorher schon gewusst, was da passieren wird. Deswegen haben wir als Land Kärnten die Entwicklung eines neuen Starkregen-Warntools angeregt und mitfinanziert, das künftig in Ergänzung, einerseits zum automatischen Gewitter-Warnsystems der GeoSphere Austria (A-TNT) mit den kurzfristigen Warnungen (unter einer Stunde) und andererseits zu den manuellen Warnungen des Meteorologen, zur Anwendung kommen soll. Der Start soll im April erfolgen, eine Ausrollung des Systems auf ganz Österreich ist angedacht“.

Dieses neue Warnsystem, entwickelt von der GeoSphere Austria (früher ZAMG) ist vor allem als Alarmierung für Experten zu verstehen. Dies soll dann zu einer genaueren Betrachtung (vor Ort oder durch den diensthabenden Meteorologen) führen.

Der Meteorologe kann beurteilen, ob vielleicht noch weiterer Niederschlag erwartet wird oder nicht, die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) beziehungsweise die Einsatzkräfte vor Ort können beurteilen, ob eine vulnerable Region betroffen ist oder nicht. Anschließend können weitere Schritte eingeleitet werden. Damit wird den Einsatzorganisationen ein Zeitvorteil verschafft, bevor der Starkregen seine Auswirkungen zeigt.

Erstmals wird ein ganzes Bundesland erfasst

Christian Stefan, Leiter der Regionalstelle Kärnten der GeoSphere Austria: „Ähnliche Systeme gibt es bereits in kleineren Regionen. Neu ist, dass ein ganzes Bundesland, also alle 132 Gemeinden permanent überwacht werden. Dazu werden im 5-Minuten-Intervall die Regenmengen im Ein-Kilometer-Raster über ganz Kärnten kontinuierlich aufsummiert. Wird ein zuvor definierter Schwellenwert, der auch von der Regendauer abhängt, überschritten, erfolgt eine Vorwarnung bzw. Alarmierung an die LAWZ. Das ist der Auslöser, damit die Situation von Experten eingeschätzt und frühzeitig reagiert werden kann.“