Smart Street in Melk
In Melk wurde bereits 2018 die erste intelligente Musterstraße eröffnet.
© Johann Perger

Erfolgsfaktor Smart Street

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung vorangetrieben. Die dafür notwendige Ausstattung mit leistungsfähigen Glasfaserkabeln geht, wenn auch vielfach schleppend, voran. Einige Gemeinden sind aber bereits weiter und machen Straßen „intelligent“. Möglich wird das vor allem mit Lichtmasten, die eine Fülle von Möglichkeiten bieten.

In Melk, Rohrendorf (beide NÖ) sowie im burgenländischen Ollersdorf gibt es bereits „Smart Streets“. Die Anbindung an die Glasfaser-Infrastruktur ermöglicht nicht nur die Nutzung von öffentlichem WLAN, sondern etwa auch eine bedarfsgerechte und energieeffiziente Beleuchtung, die Nutzung von Verkehrsleittechnik und die Steuerung von Ampeln sowie das Anzeigen freier Parkplätze.

Im Sicherheitsbereich wird Videoüberwachung inklusive einer direkten Verbindung mit der Polizei möglich. Wenn die Lichtmasten über eine Batterie mit Strom versorgt werden können, ist das System auch gegen Blackouts abgesichert.

Digitalisierung gegen Abwanderung

„Wir steuern im Sommer auch Sprühkühlanlagen“, berichtet Bürgermeister Bernd Strobl aus Ollersdorf, einer der sonnigsten Gemeinden des Landes. „Wir wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern den gleichen Verkehrskomfort und eine passende Infrastruktur bieten, wie in größeren Städten.“

„Gerade um junge Familien im Ort zu halten, ist es wichtig, die Digitalisierung voranzutreiben“, streicht auch der Rohrendorfer Bürgermeister Gerhard Tastl die Bedeutung moderner Technik für die Attraktivität einer Gemeinde hervor.

Energieautarke Bus-Wartehäuschen

In Melk nutzt man das Know-how des ortsansässigen Lichtmastenherstellers Fonatsch und hat bereits 2018 die erste intelligente Musterstraße Österreichs errichtet. „Wir wollen sowohl unseren Gästen aus aller Welt als auch unseren Bürgerinnen und Bürgern nicht nur das Weltkulturerbe Wachau, sondern auch die innovative Technikausstattung einer modernen Kommune präsentieren“, erklärt Bürgermeister Patrick Strobl, der Gemeinden vor allem die mit Solarzellen ausgestatteten Bus-Wartehäuschen ans Herz legt, die eine Fülle von Funktionen bieten. So können etwa Fahrpläne leicht aktualisiert werden oder Neuigkeiten aus der Gemeinde können unmittelbar kommuniziert werden.

Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss, die Bürgermeister Bernd Strobl (Ollersdorf), Patrick Strobl (Melk) und Gerhard Tastl sowie Alexander Meissner vom Verein SSGM.
Gemeindebund-Generalsekretär Walter Leiss, die Bürgermeister Bernd Strobl (Ollersdorf), Patrick Strobl (Melk) und Gerhard Tastl sowie Alexander Meissner vom Verein SSGM. Foto: Elisabeth Mandl

Der Verein SSGM

Die Anfang 2019 gegründete Initiative Smart Safe and Green Mobility (SSGM) setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für die Themen Smart City, Smart Region und Smart Streets bei Gemeinden und deren Bewohnerinnen und Bewohnern zu stärken.

„Erfolgsfaktor Smart Street“

Das Buch „Erfolgsfaktor Smart Street“ ist ein Leitfaden für Kommunen sowie für Unternehmen aus der Bau- und der Digitalisierungs-Branche die sich mit der Planung und Errichtung intelligenter Straßen beschäftigten. Zu beziehen ist das Buch beim Verein SSGM.

Tel.: 02752/527 23-35

E-Mail: info@ssgm.eu

www.ssgm.eu