Weißenkirchen
Weißenkirchen war ein Corona-„Hotspot“.
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Corona-Antikörperstudie in Weißenkirchen

18. Juni 2020
Die Donau-Universität Krems (Danube Private University, DPU) führt eine SARS-CoV2-Antikörperstudie (screening) in der niederösterreichischen Marktgemeinde Weißenkirchen durch. Die von der Universität finanzierte Studie wird in Kooperation mit dem Roten Kreuz (Bezirksstelle Krems) sowie der Marktgemeinde durchgeführt

In der Marktgemeinde war über ein Prozent der rund 1.400 Einwohner positiv auf Corona getestet worden. Jetzt gilt es, die Dunkelziffer einschätzen zu können. Dies ist eines der Ziele der Studie. Mehr als die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner erklärten sich mittlerweile bereit, an der Studie mitzuwirken und haben einen Testtermin erhalten.

Direktor Robert Wagner von der Donau Uni: „Eines der Ziele der Studie ist es, die tatsächliche Infektionsrate in Weißenkirchen zu erheben. Hierzu bedarf es der Kenntnis über die Anzahl der ungetestet positiven Weißenkirchner.“

Bürgermeister Christian Geppner: „Danke an die Donau Uni und an das Rote Kreuz Krems für die Organisation und Durchführung der Tests. Als betroffenen Gemeinde – 17 Gemeindebürger wurden positiv auf das Virus getestet – nehmen wir gerne an der Studie teil. Bis jetzt sind bereits über 800 Personen angemeldet.“

Informationen über Dunkelziffer

Aktuell sind in Österreich nur noch rund 400 Menschen nachweislich an Corona erkrankt. Die erste Welle an Infektionen scheint in Österreich gerade abzuklingen.

Da nicht jeder oder jede Infizierte erfasst worden sein wird, ist es nach wie vor ein Rätsel, wie viele Personen tatsächlich infiziert waren. Um hier zu fundierten Einschätzungen zu kommen, bieten sich in dieser Phase, in der die Infektionsraten nicht dynamisch sind, Antikörpertests an, um in Erfahrung zu bringen, wie hoch die Dunkelziffer derjenigen ist, die infiziert waren, in diesem Sinne allerdings nicht registriert worden sind.

Hierzu gibt es momentan einige Maßnahmen der Regierung, z. B. die SORA-Studien, im Rahmen derer einige tausend Personen bundesweit auf Covid-19 getestet worden sind. Zudem gibt es Antikörper-Studien, um einzelne Berufsgruppen zu testen.

Die Donau Uni möchte nun eine Antikörper-Studie in einer Gemeinde, die als „Hotspot“ galt (> 1 % der Bevölkerung wurde positiv getestet), durchführen, um zu ermitteln, auf welchen Wegen und aus welchen Gründen sich das Virus in welcher Dynamik verbreitete. Die Studie soll ein Mosaikstein einer bundesweiten Initiative unterschiedlicher Protagonisten sein, um auf Basis von Fakten die politischen Maßnahmen zu evaluieren und die Risikogruppen noch schärfer umreißen zu können.