Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner mit einer Karte der beiden bereits bestehenden Grünzonen sowie der derzeit in Umsetzung befindlichen regionalen Grünzone in Wels-Grieskirchen.
Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner mit einer Karte der beiden bereits bestehenden Grünzonen sowie der derzeit in Umsetzung befindlichen regionalen Grünzone in Wels-Grieskirchen.
© Land OÖ/Lina Spenlingwimmer

Bodenschutzmaßnahmen zeigen Wirkung

8. April 2025
Im vergangenen Jahr wurden in Oberösterreich deutlich weniger neue Bau- und Verkehrsflächen gewidmet als noch 2021. Besonders die Reduktion von Bauland-Neuwidmungen um rund 60 Prozent zeigt: Die gesetzten Maßnahmen greifen. Gleichzeitig entstehen großflächige Grünzonen, um wertvolle Natur- und Ackerflächen langfristig zu erhalten. Damit wird eine Balance zwischen Wachstum und Naturschutz angestrebt.

Ende Februar des Vorjahres wurde die „Österreichische Bodenstrategie“ beschlossen. „Der darin enthaltene Maßnahmenkatalog bildet einen praxistauglichen Instrumentenkoffer, um nach dem Grundsatz ‚Boden schützen & Zukunft ermöglichen‘ und je nach den Erfordernissen der jeweiligen Bundesländer einen verantwortungsbewussten Umgang mit unseren wertvollen Bodenressourcen sicherzustellen. Die Bundesländer haben sich mit der Beschlussfassung verpflichtet, die Bodenstrategie entsprechend umzusetzen“, erklärt der der oberösterreichische Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner.

Insbesondere werden konkret folgende Ziele umgesetzt: 

  • Begrenzung der Bauland-Neuwidmungen durch die Mobilisierung von bereits gewidmetem Bauland
  • Keine neuen Supermärkte an der Peripherie, stattdessen Neubelebung der Ortskerne
  • Entwicklung nach Innen statt an den Ortsrändern
  • Nutzung von Leerständen und Brachflächen vor Neuwidmungen
  • Schutz des Grünraumes durch entsprechende Flächenausweisungen
  • Absicherung der heimischen Nahrungsmittelproduktion durch Schutz der fruchtbaren landwirtschaftlichen Böden

60 Prozent weniger Bauland gewidmet

Die Umsetzung der Bodenstrategie zeigt in Oberösterreich nun erste Erfolge: Laut der Raumordnungsabteilung des Landes wurden 2024 um rund 60 Prozent weniger neue Flächen als Bauland gewidmet als im Jahr 2021.

Pro Tag wurden 2021 noch 0.89 Hektar als Bauland gewidmet. 2023 waren es nur mehr 0,46 Hektar und 2024 nur mehr 0,36 Hektar.

Weniger Verkehrsflächen

Wie auch beim Bauland ist auch der Zuwachs neuer Verkehrsflächen in Oberösterreich gemäß Flächenwidmungsplan rückläufig. Von 2021 bis 2024 gab es einen Rückgang um mehr als 75 Prozent.

Auch die Bauland-Reserven gehen in Oberösterreich laufend zurück. 

Dritte regionale Grünzone in Wels-Grieskirchen

Derzeit ist eine weitere regionale Grünzone in Ausarbeitung, mit der im Raum Wels-Grieskirchen rund 33.000 Hektar Grünland vor Umwidmung in Bauland geschützt werden sollen; das entspricht einer Fläche von rund 46.000 Fußballfeldern.

Knapp 17.000 Hektar der neuen regionalen Grünzone sind Ackerflächen, die damit ebenso vor Umwidmung in Bauland geschützt werden.

„Bereits jetzt werden in der Planungsregion Linz-Umland 22.414 Hektar und im Planungsraum Eferding 10.000 Hektar Grünland durch regionale Grünzonen geschützt”, erläutert Landesrat Achleitner. 

Mit der Schaffung von großflächigen regionalen Grünzonen will das Land Oberösterreich nicht nur Grünland vor der Verbauung schützen, sondern auch zusammenhängende Naturräume erhalten. 

„Wir setzen die regionalen Grünzonen immer unter enger Einbindung der betroffenen Gemeinden um, so auch jetzt im Raum Wels-Grieskirchen“, betont Achleitner. Derzeit läuft der Abstimmungsprozess mit den 38 Gemeinden im Raum Wels-Grieskirchen sowie auch im Bezirk Linz-Land. 

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