Kanalräumer
Regelmäßige Kanal-inspektionen helfen dabei, beschädigte Stellen schon im Anfangsstadium zu erkennen und frühzeitig eine kostengünstige und zerstörungsfreie Sanierung durchführen zu lassen.
© Andreas Cichini

5 Tipps für ein langes Leben der Kanalisation

18. Juni 2018
Rund 136.000 Kanalverstopfungen gibt es jährlich in österreichischen Haushalten. Grund dafür sind zum Großteil Ablagerungen und schadhafte alte Rohrleitungen aus dem letzten Jahrhundert.

Zwischen 70 und 90 Prozent der Rohre sind in schlechtem Zustand, bei einem Viertel besteht dringender Sanierungsbedarf.

Selbst wenn sich Kommunen vorbildlich um die Instandhaltung der Abwasserkanäle kümmern, können sanierungsbedürftige Rohrleitungen ab der Grundstücksgrenze zu Problemen im Kanalsystem führen. Beispielsweise dringt durch Exfiltration bei schadhaften Leitungen oder Drainageanschlüssen Abwasser ins Erdreich und kann das Trinkwasser verunreinigen. Umgekehrt kann bei hohem Grundwasserstand Wasser in die Rohrleitungen eindringen (Infiltration). Dieses Fremdwasser führt zu einem Mehraufwand bei der Abwasserentsorgung und somit zu Zusatzkosten für den erhöhten Energieaufwand, höheren Betriebskosten von Kläranlagen und schließlich zu steigenden Abwassergebühren.

5 Maßnahmen helfen bei der Instandhaltung von Rohrleitungen

  • Hauskanal untersuchen lassen. Wenn ein Abflussrohr ein Leck hat, ist es bereits zu spät. Präventive Maßnahmen wie eine regelmäßige Kanalinspektion helfen dabei, beschädigte Stellen schon im Anfangsstadium zu erkennen und frühzeitig eine kostengünstige und zerstörungsfreie Sanierung durchführen zu lassen. Dabei sind Prüfungen in regelmäßigen Abständen von ca. zehn Jahren sinnvoll.
  • Hausputz gilt auch für den Kanal. Über die Jahre setzen sich mit dem Abwasser Feststoffe in der Kanalisation fest. Um hartnäckige Ablagerungen zu lösen und langfristig eine einwandfreie Nutzung der Rohrleitungen zu gewährleisten, sollte der Kanal alle drei bis vier Jahre mittels eines Hochdruckspülers gereinigt werden.
  • Rohre reinigen ohne Rohrreiniger! „Rohr frei mit Rohrfrei.“ – Was die Werbung verspricht, kann in der Realität schwere Folgen haben. Denn chemische Abflussreiniger mögen unter Umständen den Abfluss bei Verstopfungen zunächst befreien. Über kurz oder lang schädigen die aggressiven Mittel jedoch die Dichtungen zwischen den einzelnen Rohrabschnitten. Dadurch sind schwerwiegende Rohr- und Kanalschäden bereits vorprogrammiert.
  • Kanal „grünfrei“ halten. Bäume oder Sträucher, die über den Kanälen wachsen, können mit der Zeit die Rohrsubstanz massiv beschädigen. Das Wurzelwerk der Pflanzen führt zu Einwüchsen im Kanal und damit zu Schäden, die dann oft nur mehr durch teures Aufstemmen und Aufgraben zu beheben sind.
  • Rat suchen. Eine regelmäßige Wartung der Rohre verlängert ihre Lebenszeit. Wenn Sie Ihren Kanal untersuchen lassen wollen, wenden Sie sich an Ihren kommunalen Abwasser-Entsorger oder an das Gemeindeamt. Diese können Informationen zum Stand der Kanalisation geben und Ihnen bei Bedarf eine Fachfirma empfehlen.