Wölfe stehen auf Stein
Ein "Österreichzentrum" soll in den Ländern zur Beruhigung in der Wolfsfrage beitragen.
© wwf/Staffan Widstrand

Wolfsmanagement soll neu aufgestellt werden

1. Juli 2018
Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger hat Mitte Juni ihre Pläne für den Umgang mit frei lebenden Wölfen in Österreich vorgestellt. „Die Herausforderungen, die in Österreich lebende Wölfe mit sich bringen, sind vor allem für die Bauern groß“, sagt Köstinger. „Wir haben mit den Wölfen in Österreich inzwischen eine schwierige Aufgabe zu meistern, mit der wir uns unaufgeregt und professionell befassen, daher habe ich meine Vorschläge dazu auf den Tisch gelegt.“

Aus Köstinger Sicht ist es sinnvoll, dass dieses Thema in Zusammenarbeit und Einvernehmen mit den Bundesländern neu strukturiert und aufgesetzt wird. „Ich habe den zuständigen Landesrät/innen daher die Einrichtung eines ‚Österreichzent-rums‘ vorgeschlagen, in dem das Management für diese so genannten ‚großen Beutegreifer‘ gemeinsam durchgeführt werden soll", so Köstinger.

Die dafür notwendigen Räumlichkeiten sollen am Standort der HBLFA Raumberg-Gumpenstein in der Steiermark zur Verfügung gestellt werden. „Ebenso werden wir personelle und Expertenunterstützung bei Projekten in diesem Rahmen bereitstellen", so Köstinger. „Unter anderem ist sehr wichtig, dass die Entschädigung für Wolfsrisse künftig rascher und unbürokratisch abgewickelt werden kann", so Köstinger. „Das wollen wir durch die Umkehr der Beweislast erreichen. Wenn sich herausstellt, dass das Tier nicht von einem Wolf gerissen wurde, muss die Entschädigung nachträglich refundiert werden."

Das neue „Österreichzentrum" soll insbesondere für folgende Aufgaben zuständig sein:

  • Nationalen Beratungsstelle Herdenschutz (Ausarbeitung von Vorschlägen zu Herdenschutzmaßnahmen)
  • Ausarbeitung eines Vorschlags einer für Österreich einheitlichen Entschädigungsregelung. Derzeit bestehen in den Bundesländern unterschiedliche Regelungen.
  • Organisatorische Eingliederung der bisherigen Koordinierungsstelle (KOST)
  • Ausarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für Länder und Bund
  • Unterstützung des Monitorings der großen Beutegreifer (Datenmanagement, Datenaufbereitung, Dokumentation)
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Konzeption von Projekten