Leonore Gewessler
Leonore Gewessler: „Wir leben in Zeiten große Herausforderungen. Große Herausforderungen bringen auch große Chancen. Für mich sind die Gemeinden Verbündete, diese Chancen auch zu nutzen. Sie sind ja jetzt schon bei der Energiewende am Puls sind und mitgestalten wollen.“

Kommunalwirtschaftsforum 2022

„Wir wollen umsetzen und eine bessere Zukunft gestalten“

6. April 2022
Klimaministerin Leonore Gewessler war durch einen schon länger fixierten OECD-Termin verhindert, schickte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Kommunalwirtschaftsforums eine. Das Thema bei der OECD war ein ähnliches wie das des KWF: Aus den Folgen der Pandemie lernen und rasch rauskommen, so Gewessler.

„Aber es geht heute auch um den Krieg Russlands in der Ukraine. So furchtbar das ist, wir müssen auch konsequent daraus lernen, was uns dieser Krieg aufzeigt.“ Österreich überweise jährlich zehn Milliarden Euro für Importe von Öl und Gas, wir verlieren dadurch nicht nur eine unfassbare Wertschöpfung, wir machen uns auch angreifbar, so die Ministerin. „Bei fossiler Energie sind wir hochgradig angreifbar von Ländern wie Russland und anderen, die Demokratie und Freiheit nicht so bewerten, wie wir das tun.“

Jetzt den Weg aus der Falle finden

Umso wichtiger sei es, so Gewessler, jetzt den Weg aus dieser Falle zu finden und sprach den Gemeinden Dank dafür aus, so wichtige Verbündete zu sein.

„Ihr seid vorne dabei, ihr greift viele Initiativen auf und treibt sie weiter. Deshalb ist es so wichtig und freut mich, dass Format wie das Kommunalwirtschaft entscheidende Menschen aus den Gemeinden zusammenbringt und über zukunftsorientierte Themen zu reden.“ Aus den Gemeinden höre man selten, was alles nicht geht, sondern es wird eher die Frage gestellt, wie man etwas umsetzen kann oder was es brauche und etwas umzusetzen. „Das ist es auch, was uns eint“, streut Gewessler den Gemeinden Lob.

„Wenn wir etwas umsetzen und eine bessere Zukunft gestalten wollen, sind die Gemeinden der Ansprechpartner“, so Gewessler. Die Maßnahmen, die in den vergangenen Wochen und Monaten von der Bundesregierung auf den Weg gebracht wurden und alle die noch folgen, kanalisieren sich auf der Gemeindeebene und bei den Bürgerinnen und Bürger . „Mit dem EAG (Erneuerbaren Ausbau Gesetz, Anm. d. Red.) haben wir das Gesetz für die Energiewende gemacht. Nach den Rekordmitteln für Photovoltaik im letzten Jahr setzen wir heuer fort und dehnen die Förderung noch viel weiter aus.“

Die Gemeinden seien da besonders gefordert, das sei klar. Und Gewessler versprach auch Unterstützung und Hilfe, denn „die Gemeinden sind es, die es möglich machen, sie sind es, die mit den Menschen vor Ort sprechen.“

Energiegemeinschaften - Gemeinden setzen bereits um

Auch die Energiegemeinschaften sind ein wichtiger Baustein. In vielen Gemeinden werde diese Möglichkeit bereits in Betracht gezogen, viele sind schon mitten drin in der Umsetzung, um sich selbstständig zu machen und die kommunalen Ressourcen zu nutzen. Gemeinsam mit den Bundesländern habe sie ein Beratungsprogramm organisiert, dessen Ziel es ist, dieses neue Feld so unkompliziert wie möglich zu gestalten. Die Ministerin schloss mit einem Appell: „Wenn es konkrete Vorschläge oder Ideen gibt, was wir wie verbessern sollten, wie wir vielleicht besser zu den Menschen kommen oder was Sie (die Gemeindevertreter) brauchen. Lassen Sie es mich, lassen Sie es mein Haus wissen. Sie sind täglich nahe an den Menschen und Unternehmen."