Politikwissenschaftler mit Landesrätin und anderen
Der Kultur- und Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha, Landesrätin Christine Baur, Birgit Einzenberger (UN-Flüchtlingshochkommissariat) und der Leiter des Fachbereich Integration im Amt der Tiroler Landesregierung, Johann Gstir.
Foto: Land Tirol/Reichkendler

Wie Gemeinden Flüchtlinge integrieren können

25. November 2016
Die Fluchtbewegung aus Krisengebieten hat Städte und Gemeinden vor die Herausforderung gestellt, einerseits eine menschenwürdige Unterbringung und Grundversorgung sicherzustellen, andererseits den Sorgen und Vorbehalten der ansässigen Bevölkerung zu begegnen. Nächster Schritt ist nun die Integration der Menschen, denen Asyl oder subsidiärer Schutz gewährt wurde. Wie das gelingen kann, war Thema der 7. Tiroler Integrationsenquete, die unter dem Titel „will-KOMMEN?! – Integration von Flüchtlingen auf kommunaler Ebene“ stand.

„Insbesondere die Begegnung in der Nachbarschaft ist ein zentrales Element der Integration – sie vermittelt das Gefühl, angekommen zu sein und wertgeschätzt zu werden“, betonte Landesrätin Christine Baur.



Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten konkrete Umsetzungsmöglichkeiten, damit ein gelungenes Zusammenleben in aller Unterschiedlichkeit gewährleistet werden kann. So zeigte der Kultur- und Politikwissenschaftler Kien Nghi Ha in seinem Referat die Kluft zwischen Willkommenskultur und strukturellem Rassismus auf. Birgit Einzenberger, Leiterin der Rechtsabteilung des UN-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) Österreich, lieferte einen Überblick über die Flüchtlingssituation in Europa und die Auswirkungen auf Österreich.

Fazit der Enquete



Landesrätin Bauer: „Vieles kann im Bereich der Integration ‚von oben herab’ unterstützt werden: mit einem ausreichenden und breiten Angebot an Integrationsmaßnahmen, der Vernetzung aller mit dem Thema befassten Einrichtungen und Institutionen, aber auch mit den entsprechenden Signalen an die Öffentlichkeit. Gleichzeitig wird die Integration nur auf der zwischenmenschlichen Ebene Realität – in der Nachbarschaft, im sozialen Umfeld und in den Kommunen. Für diese wertvolle Integrationsarbeit an der Basis sind die Kommunen und auch das zivilgesellschaftliche Engagement wichtige Partner, die eine erfolgreiche Integration erst möglich machen.