
Wahlprognosen werden immer schwieriger
Wahlprognosen werden immer schwieriger, das zeigt eine aktuelle Studie von Marketagent.com. Die Gründe liegen darin, „dass ein hoher Anteil an Wechselwählern die Prognosen erschwert, dass die Mehrheit der Wähler bis kurz vor der Wahl unentschlossen ist, dass Befragte bewusst Falschangaben machen und dass oftmals die Stichprobengröße zu gering ist“, erklärt Thomas Schwabl von Marketagent.com. „Die Studie beweist einmal mehr, dass Wahlprognosen mit Skepsis zu bewerten sind.“
Hoher Wechselwähleranteil
Nur drei von zehn Österreichern „wählen bei jeder Wahl die gleiche Partei“, über 60 Prozent „wechseln ab und zu“ knapp 10 Prozent „wechseln häufig“.
Späte Entscheidung
Die Mehrheit der Österreicher entscheidet sich erst in der Woche vor der Wahl für eine Partei oder einen Kandidaten, wobei bei den jüngeren Wählern der Anteil der Spätentscheider größer ist als bei den älteren Wählern. Nur 5,6 Prozent entscheiden sich schon mehr als sechs Monate vor der Wahl.
Last-Minute Wähler
Je politisch interessierter, desto langfristiger ist die Entscheidung für eine bestimmte Partei oder einen bestimmten Kandidaten. „Ein Kennzeichen der Last-Minute Wähler ist, dass sich bei ihnen viele finden, die wenig politisches Interesse haben“, so Schwabl.
Ein weiteres Kennzeichen von Last-Minute Wählern ist, dass sie seltener wählen gehen und dass sie häufiger die gewählten Parteien wechseln.
Sonntagsfrage wird als nicht wahlentscheidend gewertet
Acht von zehn lassen sich laut (eigener Wahrnehmung) von den Ergebnissen der „Sonntagsfrage“ nicht in ihrer Wahl-Entscheidung beeinflussen. „Ein Grund für dieses Meinungsklima könnte sein, dass sich sieben von zehn Österreichern gut vorstellen können, dass die Sonntagsfrage gezielt von den Parteien eingesetzt wird, um Meinungen zu lenken,“ erläutert Schwabl, „Je höher das politische Interesse, desto eher wird zudem davon ausgegangen, dass die Sonntagsfrage gezielt zur Meinungslenkung eingesetzt wird.“
So gehen 83,7 Prozent der politisch sehr interessierten davon aus, dass die Parteien die Sonntagsfrage zur Meinungslenkung einsetzen, während es bei den politisch gar nicht interessierten 59,2 Prozent.