
Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Kärntens Gemeindebund-Präsident Günther Vallant und Kommunalverlag-Chef Michael Zimper.
© Jürg Christandl
Gemeindetag und Kommunalmesse
„Vertrauen verpflichtet“
Mit klaren Erwartungen starteten die Veranstalter in den zweiten Teil der Eröffnung: Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl pochte auf stabile Finanzen und Mut zu Reformen, Günther Vallant forderte Gehör für Kärntens Gemeinden, und Michael Zimper betonte den Ideenreichtum der Kommunalmesse. Mit dem Bieranstich der Wimitzer Brauerei fand der zweite Teil der Eröffnung seinen stimmungsvollen Höhepunkt.
Nach der politischen Eröffnungsrunde übernahmen die Gastgeber das Wort. Moderatorin Martina Klement fragte nach den Erwartungen der Veranstalter – und Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, formulierte sie klar: „Vertrauen verpflichtet.“ Einerseits zu stabilen Finanzen, die derzeit die größte Sorge vieler Gemeinden sind, andererseits zu Mut und Reformen. Trotz knapper Budgets müsse man Innovationen wagen – von digitalen Zwillingen bis zu Anwendungen, die heute noch utopisch wirken. Der Gemeindetag, so Pressl, sei genau dafür da: Ideen mitzunehmen, weiterzutragen und umzusetzen.
Günther Vallant, Präsident des Kärntner Gemeindebundes, begrüßte die Gäste im „Herzen des Alpen-Adria-Raums“. Kärnten wolle sich nicht nur kulinarisch und kulturell zeigen – am Abend mit Volkskultur, Musik und einer Prise Udo Jürgens – sondern auch als politisch selbstbewusster Gastgeber. „Wir müssen uns Gehör verschaffen“, sagte Vallant. Viele Sorgen der Gemeinden seien in Wien offenbar noch nicht angekommen. Resolutionen und Forderungen stünden deshalb im Mittelpunkt des Gemeindetages.
Dann richtet sich der Blick auf die Messe selbst. Michael Zimper, Geschäftsführer des Österreichischen Kommunalverlags, dankte den Ausstellern, die aus drei leeren Hallen „einen Erlebnispark für Gestalter“ gemacht hätten. Jede Gemeinde solle mindestens eine Idee mit nach Hause nehmen – „und wenn das 2.100 Mal passiert, entwickelt sich Österreich weiter.“ Sein Appell: nicht nur bei bekannten Partnern bleiben, sondern gezielt Neues entdecken.
Ein Prosit auf die Gemeinden
Zum Schluss betritt Josef Habich von der Wimitzer Brauerei die Bühne. Er erzählt vom Alleinstellungsmerkmal seiner Privatbrauerei – Gerste und Hopfen werden wieder in Kärnten angebaut, alles biologisch produziert. Dann folgte der traditionelle Bieranstich. Unter Blitzlichtgewitter, Applaus und einem kräftigen Schlag floss das Märzen ins Glas. „Der beste Bieranstich aller Zeiten“, wie die Moderatorin lachend bemerkt.
Mit Musik und frisch gezapftem Bier war der 71. Österreichische Gemeindetag und die Kommunalmesse 2025 offiziell eröffnet – zwischen politischen Forderungen, innovativen Ideen und einem kräftigen Schluck Kärntner Brautradition.