Bürgermeister Roland Wohlmuth und Landesrat Rudi Anschober
Der Vorsitzender des Landesabfallverbandes OÖ und Bürgermeister von Brunnenthal, Roland Wohlmuth und Landesrat Rudi Anschober stellten die Restabfallanalyse vor.
© Land Oberösterreich

Verbesserungspotential bei Bioabfall und Verpackungen

Alle fünf Jahre untersucht Oberösterreich den Restabfall um Verbesserungspotentiale ausfindig zu mache. Das aktuelle Ergebnis bestätigt den Erfolg von Trenn- und Sammelsystemen - die Restabfallmenge ist weiter gesunken. Die Analyse zeigt jedoch noch weiteres Potential bei der Verringerung der Gesamtmenge an Restabfällen, beim Anteil der Menge leichter Verpackungen und dem nach wie vor zu hohem Anteil an Lebensmittelabfällen.

Im Zuge der Restabfallanalyse wurden in Summe rund 11,4 Tonnen Restabfall in Oberösterreich analysiert. Es wurden ca. 500 Einzelstichproben sortiert und Proben aus 56 Gemeinden untersucht.

Die Entwicklung bei der kommunalen Restabfallmenge (Hausabfälle) bestätigt den Erfolg der gut ausgebauten getrennten Sammlung in Oberösterreich. Die Restabfallmenge ist im Vergleich zu 2013 (118 kg pro Einwohner/in) auf 116 kg pro Einwohner/in und Jahr gesunken.

Der Anteil an Verpackungen (Papier, Glas, Metall und Kunststoff) beträgt rund 17 Gewichts-Prozent. Leichtverpackungen haben einen Anteil von rund acht Prozent der Zusammensetzung des Restabfalls – das entspricht fast 14.000 Tonnen jährlich und ist im Vergleich zur letzten Restabfallanalyse 2013/2014 leicht angestiegen.

Forderung nach Verbot von Verpackungen aus Wegwerfplastik

Neben dem Verbot von Plastiksackerln fordert Landesrat Rudi Anschober von der Übergangsregierung eine drastische Reduktion von Wegwerfplastik vor allem bei Verpackungen und will nun die Menge an Wegwerfplastik in Oberösterreich in den kommenden fünf Jahren halbieren.

Anschober verlangt ein flächendeckendes Mehrweg-Angebot sowie ein ressourcenschonendes Produktdesign.

Großes Potential für Wiederverwendung

Über 50 Prozent des Restabfalls sind Wert- oder Altstoffe bzw. Elektroaltgeräte und Problemstoffe und stellen ein großes Trennpotential dar. Diese Materialien könnten durch die hervorragend ausgebaute abfallwirtschaftliche Infrastruktur mit mehr als 180 Altstoffsammelzentren in Oberösterreich aus dem Restabfall getrennt erfasst und einer Verwertung zugeführt werden bzw. auch durch Reuse wieder in Umlauf gebracht werden.

Rund 31 Prozent des Restabfalls sind biogene Abfälle (in Summe 53.500 Tonnen), davon ca. 15 Prozent vermeidbare Abfälle (in Summe fast 26.000 Tonnen), 20 Prozent sind Hygieneartikel.