Frau telefoniert, nachdem sie auf Eis ausgerutscht ist
Bei Unfällen ist immer öfter auch die Frage einer etwaigen Haftung durch die Gemeinde zu klären. Effektive Glatteisbekämpfung wird daher immer wichtiger.
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Winterdienst

Streusplitt schont die Umwelt

4. Dezember 2023
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Die richtige Auswahl von rutschhemmenden und auftauenden Streumitteln und deren Dosierung stellt auch Gemeinden vor große Herausforderungen. So ist die Wahl des richtigen Streumittels immer eine Frage der Rahmenbedingungen.

Die Entscheidung, ob Salz oder Splitt zu streuen ist, hat je nach Witterung, Temperatur und Straßenzustand zu erfolgen. Hinzu kommt, dass bei Unfällen immer öfter auch die Frage einer etwaigen Haftung durch die Gemeinde zu klären ist. 

Effektive Glatteisbekämpfung im Winter

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, werden auf heimischen Straßen unterschiedliche Mittel zur Glatteisbekämpfung eingesetzt. Im Winterdienst werden grundsätzlich zwei Arten von Streumitteln unterschieden: abstumpfende Streumittel (Streusplitt) und auftauende Streumittel (Streusalz). So wirkt Streusplitt mechanisch, indem er den Kraftschluss zwischen Reifen und glatter Fahrbahn erhöht.

Verschiedene Taumittel, auch bekannt als Streusalze, haben einen niedrigeren Gefrierpunkt als Wasser, sind aber je nach Art nur bei gewissen Minustemperaturen zur Verwendung geeignet. So zeigt zum Beispiel Natriumchlorid nur bis –8 Grad Celsius Wirkung.

Mit Streusplitt fährt man aber nicht nur sicher durch den Winter, sondern erhält auch die typische Winterlandschaft. Salzstreuung ist zwar etwas billiger als Splittstreuung, lässt jedoch die winterliche Schneelandschaft im wahrsten Sinne des Wortes dahinschmelzen. Streusplitt dagegen löst den Schnee nicht auf, was vor allem für Tourismusgebiete wichtig ist. Schließlich locken Wintertourismusorte mit romantischen Schneelandschaften und nicht mit Salzwüsten. 

Streusplitt schont die Umwelt

Für Streusplitt spricht auch, dass dieser bei allen Temperaturen einsetzbar ist, Oberflächen und Grundwasser nicht beeinträchtigt und zu vergleichsweise geringen Schäden an der Vegetation führt, wohingegen Auftausalze Fauna und Flora schädigen. Außerdem lassen die Salze Brücken und Fahrzeuge korrodieren. Durch all diese Faktoren entstehen Folgekosten für Neuanpflanzungen, Reparaturen und Sanierungen, die meist auch die Gemeinde zu tragen hat.

Studien bestätigen Vorteile von Streusplitt

Der Überblick über vorhandene Studien zeigt die Vorteile von Streusplitt. Beim Einsatz von Streusplitt wird die Vegetation deutlich weniger geschädigt als durch Streusalz. Außerdem greift Salzstreuung das Grund- und Oberflächenwasser an, was bei Streusplitt nicht der Fall ist. Gerade für ökologisch sensible Bergregionen, die Teil der Alpenkonvention sind, empfiehlt sich daher der Einsatz von Streusplitt.

Gewarnt sei außerdem vor vorschnellen Schlüssen beim Kostenvergleich: Auf den ersten Blick ist Streusalz billiger, weil es in der Anschaffung günstiger ist als Streusplitt. Aber die indirekten Kosten durch Korrosionsschäden an Bauwerken und vor allem an Bäumen sind beim Einsatz von Streusalz wesentlich höher. 

Heimische Streusplitt-Erzeuger sichern Arbeitsplätze

Während auftauende Streumittel viele Kilometer an den Ort der Verwendung transportiert werden müssen, ist Streusplitt ein regionales Produkt mit kurzen Transportwegen.

„Streusplitt wird in vielen kleinen Rohstoff­betrieben vor Ort gewonnen und ist deshalb für das regionale bzw. ­länd­liche Straßennetz von großer Bedeutung. Durch die Funktion der Streusplitt-Erzeuger als „Nahversorger” haben diese auch große wirtschaftliche Bedeutung für die Kommunen, weil so auch über die Wintermonate Arbeitsplätze in der Region gesichert sind“, sagt Petra Gradischnig, Geschäftsführerin des Forums mineralische Rohstoffe.

Infos

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Tel.: 05 90 900 3533
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