Nahversorgung ist mehr als Lebensmitteleinkauf
Schwerpunkte bildeten dabei unter anderem die Raumplanung als Instrument zur Sicherung der Nahversorgung, die Notwendigkeit von Bewusstseinsbildung, die Stärkung von Kooperationen sowie die Vermarktung von regionalen Produkten. Ebenso wurden positive Beispiele aus der Praxis vorgestellt und diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich auch über neue Formate und innovative Ideen aus.
Nahversorgungsförderung und Raumplanung wichtige Instrumente
Damit auch in kleineren, finanziell weniger stark ausgestatteten Gemeinden eine funktionierende Lebensmittel-Nahversorgung zur Verfügung steht, bietet die Vorarlberger Landesregierung Jahr für Jahr finanzielle Hilfestellung. Neben Investitionszuschüssen für Dorfläden und Lebensmittelgeschäfte in ländlichen Regionen werden vom Land auch Betriebskostenzuschüsse ausbezahlt. Auch Wirtschafts- und Werbegemeinschaften sowie Zustelldienste werden aus Landesmitteln gefördert.
Im vergangenen Jahr belief sich die Landesförderung der Lebensmittelnahversorgung auf insgesamt knapp 1,8 Millionen Euro. Mit der Erhöhung des Betriebskostenzuschusses um zehn Prozent im Jahr 2023 und der Novelle des Raumplanungsgesetzes wurden wichtige Impulse gesetzt.
„Der Lebensmittelnahversorger als Treffpunkt bildet gerade in kleineren Gemeinden eine wichtige soziale Klammer für ein funktionierendes Dorfleben und den Austausch untereinander“, führte der Vorarlberger Wirtschaftskammerpräsident Wilfried Hopfner an: „Das ‚Lädele ums Eck‘ leistet in der Dorfgemeinschaft eine sehr wichtige, soziale Funktion. Neben der Einsparung von Mobilitätskosten durch kurze Wege beim Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs, bringt eine funktionierende kleinräumige Nahversorgung und auch eine gute Absatzmöglichkeit für regionale und lokale Produkte, was für heimische Produzenten und die Landwirtschaft von essentiellem Nutzen ist.“
Appell an die Bevölkerung
Jede dritte Gemeinde in Vorarlberg hat weniger als 1.000 Einwohner. „Es gilt gerade in den kleineren Gemeinden den Mehrwert der Dorfläden, deren soziale Funktion und wesentlichen Dienstleistungen verstärkt in den Fokus zu nehmen und zu honorieren“, betonte Guido Flatz, Bürgermeister von Doren und Obmann des Vereins Dorfleben.
Landesrat Marco Tittler richtet einen Appell an die Bevölkerung, weiterhin beim Nahversorger einzukaufen: „Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung dieser gerade für die Wohn- und Lebensqualität wichtigen Einrichtung in der Gemeinde.“