Sport
Mit Pfeil und Bogen durch Moosburg
Das Besondere daran: Die Wettkämpfe fanden in der idyllischen Natur mitten im Ortskern statt – ein einzigartiges Erlebnis sowohl für die Schützen als auch für die zahlreichen Zuschauer.
Einer der Hauptakteure hinter der Organisation der Weltmeisterschaft ist Charly Egger, selbst Weltmeister im 3D-Bogenschießen und langjähriger leidenschaftlicher Bogenschütze. Im Gespräch erzählte er, wie er durch einen eher ungewöhnlichen Zufall zum Bogenschießen kam: „Früher war ich begeisterter Windsurfer. Wir waren im Urlaub in Apulien, aber es gab drei Tage lang keinen Wind. Da hat mich jemand zum Bogenschießen mitgenommen und ich war sofort fasziniert.“ Diese spontane Begegnung legte den Grundstein für eine Karriere, die Egger bis an die Spitze des internationalen Bogenschießens führte.
Der Weg zur Weltmeisterschaft
Nachdem er in den ersten Wochen nach seiner Rückkehr nach Österreich gleich ein Qualifikationsturnier gewonnen hatte, war seine Leidenschaft entfacht.
„Ich habe mir sofort einen eigenen Bogen bestellt und mich intensiv damit auseinandergesetzt“, erinnert sich Egger. Seine Faszination für den Sport liegt dabei vor allem in der Kombination aus mentaler und körperlicher Herausforderung: „Bogenschießen ist zu 80 Prozent Kopfarbeit. Wenn du dich nicht konzentrierst, triffst du nicht.“
Moosburg als perfekter Austragungsort
Warum fiel die Wahl für die Weltmeisterschaft auf Moosburg? „Die Gemeinde bietet die idealen Bedingungen“, erklärt Egger. „Wir haben hier fünf Parcours, die alle fußläufig erreichbar sind, und die natürliche Umgebung aus Wiesen, Wald und dem Schloss im Hintergrund bietet eine einmalige Kulisse. Außerdem steht die gesamte Gemeinde, vom Bürgermeister bis zu den Einwohnern, voll hinter uns.“
Ein weiterer Pluspunkt: Das Finale der Wettkämpfe fand auf der Schlosswiese mitten im Zentrum statt, nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt. So konnten auch Passanten das Geschehen hautnah miterleben und sich von der Spannung und Präzision des Bogenschießens mitreißen lassen. „Das gibt es sonst nirgendwo“, betont Egger. „Die Leute kommen nicht in den Wald, um zuzusehen – du musst zu den Menschen kommen, und das haben wir in Moosburg perfekt umgesetzt.“
Bogenschießen als Gemeinschaftserlebnis
Was zeichnet die Teilnehmer einer solchen Weltmeisterschaft aus? Laut Egger kommen die Schützen aus allen gesellschaftlichen Schichten. „Hier ist alles dabei, ob Rechtsanwälte, Zahnärzte, Handwerker oder Lagerarbeiter. Bogenschießen ist nicht elitär, sondern ein Sport, der Menschen zusammenbringt“, betont er. Und obwohl es einige Profis gibt, sind die meisten Teilnehmer Amateure, die ihre Leidenschaft in Vereinen pflegen und an Wettkämpfen teilnehmen.
Die Begeisterung für den Bogensport ist besonders in Österreich groß. Mit etwa 300.000 Schützen ist das Land im internationalen Vergleich weit vorne, was auch daran liegt, dass die österreichischen Wälder und Berge ideale Bedingungen für das 3D-Bogenschießen bieten. „Wir sind eine Waldnation“, sagt Egger stolz.
Ein Erfolg für die Gemeinde Moosburg
Die 3D-Bogenschieß-Weltmeisterschaft war nicht nur für die Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis, sondern auch für die Gemeinde Moosburg. „Wir hatten hier eine Woche lang Action und eine tolle Stimmung im Dorf“, freut sich Egger. Der reibungslose Ablauf war das Ergebnis von jahrelanger Planung und harter Arbeit. „Wir haben zwei Jahre an der Organisation gearbeitet und waren die letzten drei Wochen täglich im Einsatz, um alles aufzubauen. Das war körperliche Schwerstarbeit, aber es hat sich gelohnt.“
„Die Weltmeisterschaft in Moosburg war ein voller Erfolg – sowohl für die Schützen als auch für die Gemeinde und die Region. Der Event zeigte, wie ein Sport wie das Bogenschießen nicht nur Wettkampf, sondern auch Gemeinschaft, Konzentration und Naturverbundenheit in sich vereint und eine Wertschöpfung auf ganz vielen Ebenen bringt“, so Bürgermeister Herbert Gaggl.
Die Gemeinde Moosburg hat als Zeichen der Wertschätzung für diesen Sport eine eigene Skulptur errichten lassen, die den Bogenschützen das nötige Glück bringen soll, den sogenannten Glücksableiter: ein 13 Meter hohes Objekt aus Holz, das vom Künstler Harald Schreiber entworfen und von Lehrlingen der Holzbaufirmen Weissenseer und Theurl – teilweise in ihrer Freizeit – errichtet wurde und jetzt als Ausgangs- und Endpunkt des Moosburger Glücksparcours fungiert. Gaggl hofft, dass die Veranstaltung einige neue Bogenschützen inspiriert hat, die Faszination des Sports selbst zu erleben und nicht nur dem Verein in Moosburg beizutreten, sondern einem der vielen Vereine in ganz Österreich.