Bäume benötigen für ihre Wurzeln einen geeigneten Boden mit Poren, welcher Wasser und Luft aufnehmen kann. In der Stadt sind Böden oft stark zusammengepresst, sodass Wurzeln sie kaum durchdringen können. Dies führt leider viel zu oft zu verfrühtem Baumsterben. Der schattenspendende und kühlende Effekt von Bäumen ist jedoch von enormer Bedeutung. Gerade hinsichtlich des Phänomens urbaner Hitzeinseln, das in Zukunft vor allem verstärkt im städtischen Bereich auftreten wird. Eine effektive Maßnahme dagegen ist die „Schwammstadt“, ein Bauprinzip für Straßenbäume, das ursprünglich in Stockholm entwickelt wurde. Es wurde vom Arbeitskreis Schwammstadt nach Österreich gebracht und in Zusammenarbeit mit ACO für den Bereich des lokalen Regenwassermanagements adaptiert.
Das Prinzip zielt darauf ab, lokal Regenwasser aufzunehmen und zu speichern, anstatt es ungenutzt in die Kanalisation abrinnen zu lassen. Die Nutznießer dieses Bauprinzips sind Bäume im Straßenraum, die stark unter den trockenen Hitzeperioden leiden, als Maßnahme für ein besseres Mikroklima jedoch unverzichtbar sind.
Ziel der Schwammstadt ist es deshalb, die Bäume gesund zu erhalten und zu großkronigen, ästhetischen Schattenspendern heranwachsen zu lassen. Ebenso wichtig wie die Aufnahme von Wasser ist auch der Raum für das Wurzelwerk, der oft im Straßenbau nicht gegeben ist, jedoch für das Gedeihen der Bäume die Basis bildet. Das Schwammstadt-Prinzip löst demnach gleich mehrere Probleme: Es fängt das Wasser auf, versorgt die Bäume in niederschlagsarmen Perioden, entlastet gleichzeitig das Kanalsystem und beugt so lokalen Überschwemmungen bei Starkregenereignissen vor.