Fotoaufnahme von Lunz am See
Visualisierungen des neuen WeltNaturerbe-Zentrums in Lunz am See.
Bild: Architekt Maurer & Partner

Lunz am See erhält WeltNaturerbe-Zentrum

25. Januar 2018
Im Juli des Vorjahres wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein gemeinsam mit dem Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich als erstes Gebiet in Österreich in die Welt-Naturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen. Nun wurden die Pläne für das WeltNaturerbe-Zentrum in Lunz am See präsentiert.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein im südlichen Teil des Bezirkes Scheibbs mit seinen 3.500 Hektar beherbergt den größten Urwald der Alpen und zeichnet sich durch seine Unberührtheit und Ursprünglichkeit aus. „Die Auszeichnung zum Weltnaturerbe durch die UNESCO, die das Gebiet in eine Reihe mit dem Grand Canyon, den Galapagos Inseln, dem Yellowstone Nationalpark oder den Südtiroler Dolomiten stellt, ist die Krone für den Natur- und Umweltschutz in Niederösterreich“, sagte Niederösterreichs Landeshauptmann-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei der Präsentation der Pläne.



Jetzt gibt es für die Errichtung des WeltNaturerbe-Zentrums die Zusage über 2,5 Millionen Euro von der öffentlichen Hand über EU- und Landesmittel. Weitere 2,5 Millionen Euro sollen über private Sach- und Geldspenden aufgestellt werden. Als Proponenten des Projekts konnte Gerhard Heilingbrunner, der Ehrenpräsidenten des Umweltdachverbandes, gewonnen werden.

Projekt für die gesamte Region



In Bezug auf das WeltNaturerbe-Zentrum sagte Pernkopf, dieses werde sich zwar mitten in Lunz am See befinden, aber ein Projekt für die gesamte Region werden - „als neue Anlaufstelle für das Natur-Erleben in Niederösterreich, als Ausgangspunkt für die touristische Nutzung der Naturjuwele der gesamten Ötscherregion vom Leckermoor und dem Eulen-Erlebnisweg in Göstling über den Naturpark Ötscher-Tormäuer bis hin zum Lunzer-See mit seiner Seebühne und nicht zuletzt als neuen Nukleus für die Verbindung von Natur mit Wissenschaft und Forschung, etwa in Form von Kooperationen mit dem WasserCluster Lunz, der BOKU Wien, den umliegenden Naturparken sowie den Schulen in der Region“.



Gerhard Heilingbrunner: „Das Weltnaturerbe Dürrenstein ist als eiserne Urwaldreserve und Genbank für die Zukunft einzigartig in Europa, das WeltNaturerbe-Zentrum ein wichtiger Hotspot für die Umweltbildung im Land und ein Meilenstein für die Biodiversitäts- und Waldstrategie“.

Architekt Maurer: „Ordnung innerhalb der Willkür der Natur“



Architekt Christoph Maurer vom Architekturbüro Maurer & Partner stellte den in Holzbauweise und mit Materialien wie Naturstein etc. geplanten Bau vor, dessen miteinander verschmolzene Kuben die Ordnung innerhalb der Willkür der Natur simulieren sollen. Der Bau, der im Außenbereich u. a. einen Kinderspielplatz erhält, wird 1.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche im Ober- und Untergeschoß aufweisen. Die Fundraisingaktion soll bis Sommer abgeschlossen sein, danach wird mit der Umsetzung begonnen. Für die Bauphase sind eineinhalb bis zwei Jahre veranschlagt.

Gerhard Heilingbrunner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Architekt Christoph Maurer präsentierte die Pläne für das WeltNaturerbe-Zentrum. Foto: NLK Filzwieser