Gemeinden erhalten Wärme aus dem Bodensee
„Die Ausarbeitung der Studie erfolgt in enger Kooperation mit den Gemeinden. Denn sie bleibt nicht in luftigen theoretischen Höhen, sondern analysiert detailliert den Wärmebedarf, schaut wo konkret Entnahmestationen errichtet werden könnten, konzipiert Varianten von Wärmenetzen und prüft eingehend, dass die Ökologie des Bodensees keinen Schaden leidet“, erläutert der zuständige Projektleiter beim Land, Adi Gross.
Best practice am Vierwaldstättersee
In Horw am Vierwaldstättersee ist seit 2020 eine Wärmeversorgung mit energetischer Nutzung des Seewassers in Betrieb. Rund 6.800 Haushalte sind im Endausbau an das Fernwärmesystem angeschlossen.
In der Horwer Bucht wird dabei Seewasser in einer Tiefe von zirka 40 Metern gefasst und zur See-Energie-Zentrale geleitet. Dort wird die Energie des Seewassers über Wärmetauscher in das Fernwärmesystem übertragen. Das Seewasser fließt zurück in den See, und das Verteilnetz versorgt die verschiedenen Quartierzentralen mit nachhaltiger Energie. In diesen Zentralen wird die Energie mittels Wärmepumpen auf das notwendige Temperaturniveau für Heizungen und Warmwasser gebracht. Der benötigte Strom stammt vollständig aus erneuerbaren Quellen.
Die Anfangsinvestitionen sind durch die umfangreiche Anlagentechnik zwar hoch, aber das Seewasser, also die Energiequelle, steht praktisch gratis zur Verfügung. So bleibt der Wärmepreise für die Haushalte sehr konkurrenzfähig. Rund brutto 15 Cent/kWh kostet die nachhaltige Energie aus dem Seewasser.
„In den nächsten Monaten wird die Studie abgeschlossen werden. Wir schaffen damit eine wichtige Grundlage für daran anschließende konkrete Projektplanungen in den Gemeinden im Sinne einer zukunftstauglichen, leistbaren und sicheren Energieversorgung“, betont Daniel Energielandesrat Zadra.