Ministerin Leonore Gewessler bei der Preisverleihung.
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Bodenschutz

Gemeinden, die sich für nachhaltige Boden- und Flächennutzung einsetzen

14. September 2022
Mit dem „ERDREICH“-Preis prämierte das Klimaschutzministerium erstmals Privatpersonen, Gemeinden und Städte sowie Institutionen und Unternehmen, die sich für nachhaltige Boden- und Flächennutzung einsetzen. Aus insgesamt 47 Einreichungen hat eine Fach-Jury die überzeugendsten 15 ausgewählt.

Der Preis wurde in fünf Kategorien vergeben. Pro Kategorie zeichnete die Jury drei Projekte aus:

Bodengesundheit | Nachhaltige Verbesserung von Boden und Bodenfruchtbarkeit

In der Kategorie „Bodengesundheit“ wurde Andreas Bertsch von „Naturnahes Leben“ für das Schulungskonzept „Ordentlich! SChlampert.e Gemeinden - Mut zur klimafitten Grünraumpflege“ ausgezeichnet.

Darüber hinaus wurde das Engagement des Vereins „Die Wasserschutzbauern“ für Humusaufbau, Grundwasser- und Erosionsschutz gewürdigt sowie die Landwirt:innen der „HUMUS Bewegung“, die in unterschiedlichen Formaten Bodenwissen vermitteln.

Flächensparen | Effizienter und sparsamer Umgang mit Flächen

Die Initiative „ImmoUp Ried“ setzt Maßnahmen zur Revitalisierung leerstehender Objekte im Stadtkern von Ried um und ist eine der drei Preisträger der Kategorie „Flächensparen“.

Für das Konzept eines bezirksweiten interkommunalen Finanzausgleichs bei Betriebsansiedelungen wird die „Inkoba Region Freistadt“ ausgezeichnet. Ferner werden die Bestrebungen zum innerörtlichen Erhalt der Volksschule Raxendorf gewürdigt.

Flächenrecycling | Revitalisierung von Brachflächen

Die Gemeinde Bruckneudorf - „Die Erbse“ zählt mit ihren umfangreichen Neunutzungen für brachliegende Gebäude zu den Gewinnern der Kategorie „Flächenrecycling“.

Darüber hinaus wurde die WSG Gemeinnützige Wohn- und Siedlergemeinschaft reg. GenmbH – Ipfbachdorf für die Revitalisierung eines Standorts ausgezeichnet. Dritter Preisträger ist das Architekturbüro „Smartvoll“ für den Umbau einer Lagerhalle mit besonderem Fokus auf ein Lichtkonzept.

Partizipation | Einbindung von Bürger:innen zum vorbildlichen Bodenschutz

In der Kategorie „Partizipation“ wurde der Verein „Bodenfreiheit“ für den Erhalt von strategisch wichtigen Freiflächen und den Schutz von Landwirtschaftsflächen ausgezeichnet.

Auch der Verein „Schwemmland“ wurde für umfangreich Aktivitäten zur Wissensvermittlung mit einem „ERDREICH“-Preis gewürdigt.

Darüber hinaus wurden die vielseitigen Bodenschutz-Aktivitäten des „Erz der Alpen UNESCO Global Geoparks“ geehrt.

Kommunale Vorreiter | Gemeinden und Städte als Vorreiter für Bodenbewusstsein

Als einer der drei „Kommunalen Vorreiter“ wurde die Stadtgemeinde Trofaiach für das Projekt eines Bürgerbeteiligungsprozesses zur Innenstadtentwicklung ausgezeichnet. Der Prozess führte zu einem Masterplan für den Öffentlichen Raum (Bereich der Hauptstraße) mit dem Ziel der Innenstadtbelebung. Zudem erhielten leerstehende Gebäude eine neue Nutzung; Flächen wurden damit gleichzeitig recycelt.

Zweiter Preisträger der Kategorie ist die Stadt Hohenems, die auf umfangreiche Partizipation sowie kommunale Förderprogramme bei der Innenentwicklung setzt. Die Stadt hat ihre Innenstadt neugestaltet: eine Begegnungszone, Maßnahmen zur Entschleunigung des Verkehrs, neue Sitzbänke und ein Brunnen werten nun den öffentlichen Raum zu einem attraktiven Lebensraum auf; Neubauten im historischen Teil von Hohenems, Nachverdichtung und Belebung von Erdgeschosszonen runden das Projekt ab.      

Weiters wurde das Magistrat der Stadt Eisenstadt ausgezeichnet, die mit ihrem Stadtentwicklungsplan unter anderem Entsiegelung fördert. Die Stadt hat sich mit ihrem Stadtentwicklungsplan (STEP 2015) als Landeshauptstadt positioniert und gleichzeitig Maßnahmen für die Klimawandelanpassung (Wasserhaushalt, Bodenknappheit, Naturschutz) gesetzt, unter denen ein Stadtbaumkonzept ein wesentlicher Teil war. Der STEP wurde im Jahr 2021 aktualisiert (STEP 2030+).

Preisverleihung beim 1. Brachflächen-Gipfel

Die Gewinnerinnen und Gewinner erhielten ihre Bodenschutz-Trophäe am 13. September von Ministerin Leonore Gewessler im Rahmen des ersten Brachflächen-Gipfel des Klimaschutzministeriums.

Die Veranstaltung war ein Teil des Brachflächen-Dialogs des BMK und möchte verschiedenste Flächenrecycling-Akteure an einen Tisch bringen und so Austausch und Innovation fördern.