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Garagen effizienter betreiben

26. Mai 2015
Der Betrieb von öffentlichen Garagen verursacht Kommunen laufende Kosten. Dank moderner Technik können diese Kosten jedoch erheblich gesenkt werden. Durch das gemeinsame Nutzen der technischen Services werden Garagen für viele Gemeinden zu einer ernsthaften Option der Parkraumbewirtschaftung.











Parkraumbewirtschaftung, wie sie von vielen Kommunen durchgeführt wird, ist zwar ein Mittel, Verkehrsströme bis zu einem gewissen Punkt zu lenken, löst aber die eigentlichen Probleme des Individualverkehrs nicht. Denn sie verhindert nicht, dass Autos die Plätze und Straßen verparken und führt auch zu keiner Vermehrung der Parkplätze.



Der Lösungsansatz, Autos komplett aus den Stadtzentren zu verbannen, ist ebenfalls kontraproduktiv, da dies für den Handel in vielen Fällen einem Todesstoß gleichkommt, die Kaufkraft vermehrt in Einkaufszentren am Stadtrand abfließt und das Ortszentrum somit verwaist. Ein adäquates Gegenmittel ist die Garage. Mit einem verkehrstechnisch günstig gelegenen Standort können die Fahrzeuge vor den sensiblen Zonen „abgefangen“ werden, und der Spagat zwischen einer Verkehrsberuhigung bei gleichzeitiger Attraktivität des Wirtschaftsstandortes gelingt.



Weiters sollte man auch das geänderte Mobilitätsverhalten der Menschen bedenken. Vernetzte Mobilitätslösungen, die eine einfache Nutzung des ÖPNV, MIV, Taxis, Fahrräder etc. ermöglichen, werden immer wichtiger. In Wien wurde heuer beispielsweise die WienMobil-Karte eingeführt. Sie ermöglicht eine einfache Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel der Wiener Linien und Wiener Lokalbahnen, von Wipark-Garagen, Elektrotankstellen der Wien Energie, von City Bikes und Taxis.



So wie eine Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsformen voranschreitet, schreitet auch die Vernetzung von technischen Einrichtungen voran. Leitstände und Service Centers, in denen Anrufe, die Übertragung von Videosystemen und die Zustandsmeldungen der Haustechnikanlagen (von Aufzügen, über Brandmeldeanlagen bis hin zu den Schrankenanlagen) zusammenlaufen, werden zunehmend State of the Art. Aber auch vernetzte Parkabfertigungslagen, bei welchen die einzelnen Standorte über einen zentralen Server gesteuert werden, halten immer mehr Einzug.



Am Wiener Zentralfriedhof, einem der größten Friedhöfe Europas, ist die kostenpflichtige Einfahrt für alle Besucher möglich. Die Betreuung wurde bis vor kurzem durch Personal vor Ort durchgeführt, was natürlich mit einem entsprechenden Verlust von Ressourcen für andere wichtige Aufgaben verbunden war. Aus diesem Grund wurde ein System entwickelt, bei welchem alle betroffenen Standortorte mit Schrankenanlagen ausgerüstet wurden, die zentral über einen Server des Anlagenlieferanten betrieben werden.



Die großen Vorteile dieser Lösung gehen von einer zentralen Überwachung der Hard- und Software des Leitrechners bis hin zu einfach und rasch durchzuführenden Software-Updates, welche nicht mehr an jedem Standort einzeln durchgeführt werden müssen. Dennoch benötigen alle Lösungen für den Betrieb von Garagen, Parkhäusern und Parkplatz eine gewisse Betreuung. Dies ist unabhängig davon, ob es sich um einen große, serverbasierende „Parkabfertigungsanlagencluster“ oder kleine „Stand-alone-Lösungen“ handelt. Kunden, die ein Problem vor Ort haben, benötigen umgehende Hilfe, und auch technische Defekte müssen rasch und rund um die Uhr beseitigt werden. Lösungen wie Personal, welches rund um die Uhr jeden einzelnen Standort betreut, sind ein Auslaufmodell.



Die moderne Technik überträgt Sprach- und Videodaten genauso wie Störungsmeldungen oder die Statusmeldungen der verschiedenen Haustechnikanlagen. Dies macht allerdings nur dann Sinn, wenn am anderen Ende der Leitung rund um die Uhr kompetente Mitarbeiter sitzen, welche die Beruhigung eines aufgelösten Kunden, der mitten in der Nacht sein Parkticket nicht mehr findet, ebenso beherrschen wie die Beseitigung von technischen Problemen. Diesen hoch qualifizierten Personen muss ein modern ausgerüsteter Leitstand zur Verfügung stehen, welcher es ermöglicht, zu agieren anstatt zu reagieren und Probleme proaktiv zu beseitigen.



Der Betrieb eines solchen Leitstandes rechnet sich allerdings erst ab einer bestimmten „kritischen Masse“ an Standorten. Aus diesem Grund bieten einige Garagenbetreiber diesen Service in verschiedenen Ausbaustufen als Dienstleistung für Dritte an. Dies reicht von der einfachen Meldung, etwaigen Alarmmeldungen, über die Behebung von technischen Störungen bis hin zur kompletten Abwicklung aller Problemfälle. Auf diese Weise werden die Betriebskosten selbst einzelner Anlagen für Kommunen interessant und in budgetärer Hinsicht attraktiv.

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