Klima- und Energiemodellregion Alpbachtal
Klima- und Energiemodellregion Alpbachtal, Gemeinde Brixlegg: Im Vordergrund die thermische Solaranlage des Schulzentrums Brixlegg, im Hintergrund die Photovoltaikanlage der Montanwerke.
© Barbara Krobath

Fünf neue Klima- und Energiemodellregionen

21. Januar 2021
Das Förderprogramm „Klima- und Energiemodellregionen (KEM)“ des Klima- und Energiefonds des Bundes unterstützt seit dem Jahr 2009 heimische Regionen bei der Planung und Umsetzung von gezielten Klimaschutzmaßnahmen. Im heurigen Jahr starten insgesamt 14 neue Regionen in ganz Österreich, davon fünf in Tirol, in die erste Programmphase.

Damit konnte die Zahl der Tiroler Klima- und Energiemodellregionen mehr als verdoppelt werden. Zwei weitere Tiroler Regionen setzen ihre bisherigen Aktivitäten in der Weiterführungsphase fort. Dies geschieht in enger Abstimmung und Begleitung der Regionen mit den Tiroler Regionalmanagements. 

Als neue Tiroler Klima- und Energiemodellregionen wurden die Regionen „Klimafit Wipptal“, „KUUSK - Kufstein und Umgebung, Untere Schranne, Kaiserwinkl“, „Tiroler Lech“, „Westliches Mittelgebirge“ und „Zwischentoren“ zertifiziert

Sie alle werden in den kommenden drei Jahren das Ziel verfolgen, eine nachhaltige Energieversorgung aufzubauen und sich weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. 

Einjährige Konzeptphase

In der nun beginnenden einjährigen Konzeptphase werden sich die neuen Klima- und Energiemodellregionen gezielt und strukturiert mit den Möglichkeiten zum Klimaschutz auseinandersetzen.

In den darauffolgenden zwei Jahren werden, gemeinsam mit Partnern aus der jeweiligen Region, konkrete Maßnahmen und Projekte in den Bereichen erneuerbare Energie, Reduktion des Energieverbrauchs, nachhaltiges Bauen, Mobilität, Landwirtschaft, Tourismus und Bewusstseinsbildung umgesetzt.

Finanzielle Unterstützung erhalten die Klima- und Energiemodellregionen dabei vom Klima- und Energiefonds Österreich. Die Förderhöhe beträgt bis zu 145.000 Euro, wobei 25 Prozent der Fördersumme aus der Region selbst stammen.

Klima- und Energiemodellregion Leukental
Der Aufbau eines regionalen E-Carsharing-Modells war einer der Schwerpunkte der ehemaligen Klima- und Energiemodellregion Leukental. Foto: Regio-Tech

Gemeinden als Motoren für Klimaschutz und Klimawandelanpassung

Nicht nur bei der konkreten Umsetzung von vielfältigen Aktivitäten zum Klimaschutz übernehmen die Gemeinden und Regionen eine gewichtige Rolle, sondern auch bei den Herausforderungen der Klimawandelanpassung. Denn die Folgen des Klimawandels sind auf der lokalen und regionalen Ebene besonders sicht- und spürbar.

Die Klimawandelanpassungsregionen, wie zum Beispiel die KLAR Kaunergrat, erarbeiten in ihren Projekten vor allem Strategien, um sich klimabedingten Änderungen von Niederschlagsmengen, Temperaturen oder Vegetationsphasen anzupassen. Auch hier macht sich gute Kooperation mit regionalen Partnern wie dem Regionalmanagement, dem Naturpark und dem Tourismusverband bezahlt.

„Regionen können durch die unmittelbare Nähe zu Bürgerinnen und Bürgern und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern eine Vielzahl an innovativen Projekten anstoßen und aufgrund ihrer individuellen Stärken, Potenziale und regionalen Gegebenheiten einen bedeutenden Beitrag für eine klimafitte Zukunft leisten. KEMs und KLARs fördern das Vorantreiben von innovativen Projekten in der Region und die Schaffung von nachhaltigen Arbeitsplätzen“, sagt Landeshauptmann Günther Platter.

Weitere Täler und Bezirke auf Klimakurs

Mit dem Ziel, weitere Tiroler Regionen auf eine Bewerbung als Klima- und Energiemodellregion oder Klimawandelanpassungsmodellregion vorzubereiten, fanden im Jahr 2020 im Pitztal, Stanzertal, Wipptal, Pillerseetal und Leukental sowie in Osttirol und dem Bezirk Reutte Informationsveranstaltungen und Workshops statt.