Mikl Leitner und andere Personen auf einer Baustelle
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf mit Mitarbeitern der Wasserbau-Abteilung.
Foto: NLK/Filzwieser

500 Hochwasserschutzprojekte umgesetzt

23. November 2017
Das Jahr 2002 brachte für Niederösterreich eine dramatische Hochwasserkatastrophe, die auch enorme Schäden verursacht hat. In Niederösterreich hat man darauf reagiert und ein umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt: Seither wurden 500 Hochwasserschutzprojekte fertiggestellt und damit 270 Gemeinden sicherer gemacht. 870 Millionen Euro wurden dafür von Bund, Land und Gemeinden gemeinsam investiert.

Mit dem Donau-Hochwasserschutz in Korneuburg konnte im September dieses Jahres das 500. Hochwasserschutzprojekt seit 2002 eröffnet werden. Wie sinnvoll Investitionen in den Hochwasserschutz sind, hat sich bei Hochwässern der letzten Jahre bereits eindrucksvoll gezeigt, etwa am Beispiel Ybbs an der Donau: Während das Hochwasser 2002 noch Schäden von rund 39 Millionen Euro verursacht hatte, konnte der um rund 24 Millionen Euro errichtete Hochwasserschutz seine Funktion beim Donauhochwasser 2013 voll erfüllen.



In den kommenden Jahren wird der Ausbau des Hochwasserschutzes in Niederösterreich fortgesetzt. Eine Erhebung in allen 573 Gemeinden hat ergeben, dass noch rund 1,4 Milliarden Euro erforderlich sein werden.

„Fest des Dankesagens“



Die bisherige Erfolgsbilanz nahm man zum Anlass, um unter dem Motto „Niederösterreich sagt Danke“ ein „Fest des Dankesagens“ zu veranstalten.



Landeshauptfrau Mikl-Leitner dabei den niederösterreichischen Familiensinn, der sich gerade in den Hochwasserkatastrophen bewährt habe: „Wir in Niederösterreich leben das Miteinander – nicht nur in der Katastrophe, sondern auch am Tag danach.“ Dieses Miteinander brauche es auch in der Umsetzung der Hochwasserschutzprojekte, und dafür sage sie heute „ein großes und herzliches Dankeschön“, so die Landeshauptfrau. Land, Bund und Gemeinden arbeiteten „Seite an Seite“, betonte sie: „Die Zusammenarbeit funktioniert.“

160 Projekte in Planung, 70 in Bau



Niederösterreich habe eine „Vorbildwirkung auf andere europäische Länder“, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. Bis 2023 habe man noch 160 weitere Projekte in Planung, gab er einen Ausblick: „Derzeit sind 70 Projekte in Bau, 25 schließen wir heuer ab und 25 beginnen wir wieder neu.“



„Ein großes Danke“ sagte auch Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl. Er hob in seinen Worten vor allem auch die Rolle der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als „perfekte Krisenmanager und perfekte Projektmanager“ hervor.



Das Bundesland Niederösterreich war in den vergangenen 15 Jahren von mehreren katastrophalen Hochwässern betroffen. Die Hochwasserschäden dieses Zeitraumes belaufen sich auf rund 1,2 Milliarden Euro. Besonders dramatisch war die Hochwasserkatastrophe 2002, die eine grundlegende Neuausrichtung der niederösterreichischen Hochwasserstrategie bewirkte. Es wurde ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, das in den Folgejahren konsequent umgesetzt wurde.