Berghang in Vorarlberg
Mit 2.466 Hektar ist der Ifen das größte nachnominierte Natura-2000-Gebiet in Vorarlberg.
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17 weitere Europaschutzgebiete

10. Dezember 2015
Vom Arlberg bis zum Bodensee: Das Natura-2000-Netzwerk in Vorarlberg wird auf insgesamt 40 Gebiete und 24.132 Hektar Fläche erweitert. 17 neue Europaschutzgebiete sollen sicherstellen, dass gefährdete Räume, Tiere und Pflanzen geschützt werden und die Artenvielfalt in Vorarlberg erhalten bleibt.

Neben den bereits existierenden 23 Europaschutzgebieten mit einer Fläche von 21.117 Hektar werden 17 neue Gebiete mit einer Fläche von 3.015 Hektar nachnominiert – und damit einhergehend das Natura-2000-Netzwerk in Vorarlberg von acht auf insgesamt 9,2 Prozent der Landesfläche erweitert.



Basis der Nachnominierungen war ein im Mai 2013 eingeleitetes Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen die Republik Österreich. Das Natura-2000-Netzwerk in Österreich wurde als unzureichend bemängelt – und die Republik aufgefordert nachzubessern. In Abstimmung mit dem Bund und anderen Bundesländern hat das Land Vorarlberg auf Basis eines einstimmigen Landtagsbeschlusses neue Schutzgebiete und -güter erhoben.



Die neuen Natura-2000-Gebiete in Vorarlberg sind: Roßbündta (St. Gallenkirch), Unter der Winterstaude (Egg), Rifa (Gaschurn), Unterargenstein (Au), Unter Stellerhöhe (Egg), Gortniel (St. Gallenkirch), Spona (St. Gallenkirch-Gortipohl), Leiblach – Erweiterung um die Schmelzwiese (Hörbranz, Lochau, Bregenz), Übersaxen-Satteins, Schöneberg (Lech), Frastanzer Ried (Frastanz), Widderstein-Mähder (Lech), Torfriedbach (Schlins), Walsbächle (Röns, Satteins), Üble Schlucht (Laterns), Davenna (St. Anton, Bartholomäberg) und Ifen (Mittelberg, Egg, Riefensberg, Bezau).

Gespräche mit Gemeinden und Grundeigentümern



Den Nominierungen gingen in den betroffenen Gebieten und Gemeinden intensive Gespräche mit Bürgermeistern, Grundeigentümern und Landwirten voraus – mit größtenteils positivem Echo. Einwände und Sorgen wurden ernst genommen. „Niemand sollte das Gefühl haben, die Entscheidung wird über seinen Kopf hinweg getroffen. Mir ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass Natura 2000-Gebiete grundsätzlich keine Sperrgebiete für die Menschen sind. Naturverträgliche Nutzungen sind möglich und werden es auch in Zukunft bleiben“, sagt Landesrat Johannes Rauch.

Natura 2000 als Chance



Mit 2.466 Hektar ist der Ifen das größte nachnominierte Natura-2000-Gebiet in Vorarlberg – 1.007 Hektar oder 41 Prozent davon liegen im Kleinwalsertal, 1.459 Hektar bzw. 59 Prozent im Bregenzerwald. „Die intakte Natur und Landschaft ist ein Hauptargument unserer Gäste, warum sie bei uns Urlaub machen. Mit der Unterschutzstellung wird sichergestellt, dass dieses Argument auch in Zukunft Bestand hat“, sagte Andi Haid, Bürgermeister von Mittelberg. Ein Vorteil, der nicht nur den Gästen der beliebten Urlaubs-Destination, sondern allen voran auch den Einheimischen zu Gute komme.