
„Energiespar-Contracting bietet Gemeinden die Möglichkeit, ohne große Anfangsinvestitionen umfangreiche Modernisierungen durchzuführen.“
© Jürg Christandl
Mehr Effizienz, weniger Emissionen
Wie Gemeinden ihre Gebäude fit für die Zukunft machen
Beim Kommunalwirtschaftsforum in Saalfelden präsentierte Siemens-Experte Johannes Sturm eine eindrucksvolle Fallstudie zur Dekarbonisierung. Am Beispiel von Golling zeigte er, wie Energieeffizienz konkret geplant, umgesetzt und messbar gemacht wird.
Energieeffizienz ist längst mehr als ein „Nice-to-have“ – sie ist zur strategischen Notwendigkeit geworden. Johannes Sturm von Siemens Österreich machte in seinem Vortrag im Rahmen des Kommunalwirtschaftsforums deutlich, warum kommunale Gebäude energieeffizient und zukunftsfit werden müssen: Neben klaren Vorteilen wie Kosteneinsparung und CO₂-Reduktion spielen auch technologische Modernisierung, Risikominimierung sowie ein Imagegewinn im Sinne der nachhaltigen Standortentwicklung eine zentrale Rolle.
Hinzu kommen zunehmende gesetzliche Anforderungen, etwa in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, sowie finanzielle Risiken durch steigende Energiekosten und CO₂-Bepreisung. Kurzum: Die Modernisierung der kommunalen Infrastruktur ist kein „ob“, sondern ein „wann und wie“.
Maßgeschneiderte Lösungen für kommunale Herausforderungen
Siemens bietet ein umfassendes Maßnahmenpaket, das individuell auf die Bedürfnisse von Gemeinden zugeschnitten ist. Dazu zählen die Installation von Photovoltaikanlagen, der Einsatz von Wärmepumpen, der Austausch veralteter Beleuchtungssysteme durch LED-Technik sowie die Modernisierung technischer Anlagen in Sportstätten. Besonders betont wurde das Monitoring – eine Voraussetzung für transparente Nachweispflichten und fortlaufende Optimierung.
Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist das sogenannte Energiespar-Contracting. Dieses Modell bietet Gemeinden die Möglichkeit, ohne große Anfangsinvestitionen umfangreiche Modernisierungen durchzuführen – mit garantierter Energieeinsparung.
Best Practice aus Golling: Wie „Aqua Salza“ zum Vorzeigeprojekt wurde
Wie diese Strategien in der Praxis aussehen, zeigt das Projekt „Aqua Salza Golling“. Die gemeindeeigene Freizeiteinrichtung wies trotz guter Wartung einen jährlichen Energiebedarf von rund 450.000 Euro auf. Die Ursache lag nicht im Betriebspersonal, sondern in der veralteten technischen Gebäudeausrüstung: Mess-, Steuer- und Regeltechnik waren am Ende ihrer Lebensdauer, viele Komponenten sanierungsbedürftig.
Mit einem Energiespar-Contracting wurden gezielt Maßnahmen umgesetzt: Die Schwimmbadtechnik wurde hydraulisch optimiert, Lüftungsanlagen modernisiert, LED-Beleuchtung installiert und ein digitales Energiemonitoring eingeführt. Auch die Regeltechnik und das Wärmemanagement wurden auf den neuesten Stand gebracht.
Nachhaltiger Nutzen: Sparen mit System
Das Ergebnis spricht für sich: Statt der garantierten 50.000 Euro jährlich spart die Gemeinde mittlerweile rund 65.000 Euro pro Jahr – und das konstant im dritten Jahr nach Umsetzung. Die Amortisationszeit liegt bei nur 6,2 Jahren. Gleichzeitig konnten Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche signifikant gesenkt werden, bei gleichzeitiger Erhöhung der Betriebssicherheit und Effizienz.
Energieeffizienz ist kommunale Daseinsvorsorge
Das Fallbeispiel zeigt eindrucksvoll, wie technologische Aufrüstung, intelligentes Monitoring und strategische Planung nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch kommunale Haushalte entlasten. Energieeffizienz ist damit nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch ein wirtschaftlicher Vorteil – und ein echter Standortfaktor für die Zukunft.