Weg im Grünen in Vorarlberg
Das ländliche Wegenetz ist heute nicht nur für die Land- und Forstwirtschaft wichtig.
Foto: Shutterstock/daizuoxin

Wegenetz digital erfasst

4. Juli 2016
Ein Team der Agrarbezirksbehörde Bregenz hat im Auftrag der Landesregierung das gesamte ländliche Wegenetz im Lande digital erfasst und diese Daten in die Straßendatenbank Road Management System (RMS) übertragen. Die Digitalisierung soll ein Schritt für die künftige Erhaltung, Instandsetzung und Erweiterung des Wegenetzes in den Talschaften und Berggebieten des Landes sein.

Das ländliche Wegenetz in Vorarlberg ist insgesamt 1.988 Kilometer lang. Erfüllte es früher überwiegend land- und forstwirtschaftliche Funktionen, so ist es heute in vielerlei Weise von elementarer Bedeutung – für die Wohnbevölkerung (Fahrt zum Arbeitsplatz, Kindergarten, Schule, Sozialkontakte), für Klein- und Mittelbetriebe (Arbeitsplätze, Lieferanten, Kunden) und für den Tourismus. „Aus dem klassischen Güterweg ist eine vielfältige Basiserschließung für einen breiten Benützerkreis geworden“, so Landesrat Erich Schwärzler.

Straßenerhalter sind meist Genossenschaften



Straßenerhalter im ländlichen Wegenetz sind in Vorarlberg meist Genossenschaften. Ihnen obliegen Bau, Instandsetzung und Erhaltung der Wege. Die hohen finanziellen Belastungen werden durch Förderungen seitens des Landes Vorarlberg und im Rahmen der Kofinanzierung durch Bund und EU – insgesamt rund 2,5 bis 3,0 Millionen Euro jährlich – abgefedert.



Da die personellen Ressourcen bei den Genossenschaften, in Kleingemeinden und auch beim Land Vorarlberg beschränkt sind, erleichtert die Digitalisierung des Wegenetzes die Aufgabe, notwendige Erhaltungs-, Instandsetzungs- und Ausbaumaßnahmen zeitgerecht durchzuführen, ganz maßgeblich, erklärte Wolfgang Burtscher als zuständiger Experte in der Agrarbezirksbehörde Bregenz.

Nächste Schritte



Als nächster Schritt werde diesen Sommer – bereits zum vierten Mal – der Straßenzustand mit einem verfeinerten Schadenskatalog landesweit erhoben. In einem nachfolgenden Projekt ist dann die Entwicklung eines Pavement Management Systems (PMS) auf ländlichen Straßen in Vorarlberg geplant. Das ist ein EDV-System zur systematischen Erfassung aller für die Straßenunterhaltung notwendigen Daten und zur Priorisierung von Straßenerhaltungsmaßnahmen. Dadurch werde das bisher rein antragsbezogene System durch eine strategische Komponente ergänzt mit dem Ziel, die Straßenerhaltung dadurch zu optimieren, so Burtscher.