die Siegerinnen und Sieger des Verkehrssicherheitspreises AQUILA
Bei der Preisverleihung im festlichen Rahmen wurden heuer auch ein Medienpreis, ein Sonderpreis für besonderes Engagement in der Verkehrserziehung sowie ein Sonderpreis für Zivilcourage vergeben. Der Event fand als Gala-Abend, moderiert von Oliver Zeisberger, am 12. Oktober im Palais Wertheim in Wien statt.
© KfV

Verkehrssicherheitspreis „AQUILA“ verliehen

7. November 2023
Das KFV, der Gemeindebund und der Städtebund bedankten sich mit der Verleihung des Verkehrssicherheitspreises AQUILA bei allen, die durch ihr außergewöhnliches Engagement und ihre Kreativität einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen leisten.

Alle zwei Jahre prämieren das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), der Österreichische Gemeindebund und (heuer erstmals als Partner ebenfalls dabei) der Österreichische Städtebund engagierte Verkehrssicherheitsprojekte.

Zwischen Jänner und Mai 2023 konnten Interessent:innen ihre Projekte in den Kategorien „Kindergärten & Volksschulen“, „Mittelschulen & Höhere Schulen“, „Städte und Gemeinden“, „Unternehmen“ sowie „Vereine und sonstige Institutionen“ beim KFV einreichen. Das Interesse war heuer enorm: Der interdisziplinären Fachjury lagen fast doppelt so viele Einreichungen vor wie 2021. Zusätzlich vergeben wurde der Sonderpreis „Best Practice zur Förderung von Sicherheit im Radverkehr“. 

Verkehrssicherheit geht gemeinsam

Auch dieses Jahr wurde es der Fachjury nicht leicht gemacht. „Gut so!“, freut sich KFV-Direktor Christian Schimanofsky über die vielfältigen Projekte: „Für die Jury ist es jedes Mal schwer, aus der großen Zahl der Einreichungen lediglich einen kleinen Teil prämieren zu können. Genau genommen gebührt der Österreichische Verkehrssicherheitspreis allen Personen, die mehr tun, als der Gesetzgeber vorschreibt. Die wunderbaren Gewinnerinnen und Gewinner stehen daher stellvertretend für alle Menschen, die sich mit Herz und Seele jeden Tag in Gemeinden, Schulen, Kindergärten, Unternehmen und Vereinen für die Sicherheit von uns allen engagieren.“

Durch die Prämierung von Siegerprojekten werden Best-Practice-Beispiele ins Rampenlicht gebracht, die als Ideenquelle für andere Engagements dienen können. Mit mehr Verkehrsgestalter:innen und Engagement aus der Zivilgesellschaft würde auch mehr Verkehrssicherheit aktiv mitgeformt werden.

Walter Leiss, Generalsekretär des Gemeindebundes: „Verkehrssicherheit in den Städten und Gemeinden ist die Summe aus vielen Maßnahmen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger in unseren Orten sicherer und lebenswerter machen. Tempolimits und Radarmessungen sind dabei zentrale Instrumente – aber es gibt zahlreiche weitere Initiativen, die die Sicherheit auf den Straßen erhöhen. Der Verkehrssicherheitspreis AQUILA ist eine gute Bühne, um neue und innovative Ideen der Städte und Gemeinden in Sachen Verkehrssicherheit vorzustellen.“

Positiver Nebeneffekt für mehr Verkehrssicherheit sei dabei auch die Förderung klimafreundlicher Mobilität: „Radfahren, Zu-Fuß-Gehen und die Nutzung der Öffis anstelle der Kfz machen unsere Zentren nicht nur lebenswerter und klimafitter, sondern auch verkehrssicherer.“

Sieg für Wr. Neudorf, Gleisdorf und Wien

Wiener Neudorf, Gleisdorf und die Stadt Wien gewannen die Kategorie „Städte und Gemeinden“:

  • Wiener Neudorf wurde für sein Konzept des Perspektivenwechsels und den Ausbau von Geh- und Radwegen prämiert, bei dem vor allem Kinder und ihre Perspektive in die Neugestaltung miteinbezogen wurden.
     
  • Auch die Stadtgemeinde Gleisdorf fördert Kindersicherheit mit der Einführung von Schulstraßen, um Eltern das Bringen und Abholen ihrer Kinder in sicherer Umgebung zu ermöglichen, etwa durch die ­Einrichtung von „Bussi&Baba“-Parkplätzen.
     
  • Für ihr Pilotprojekt „Supergrätzl Favoriten“ wurde auch die Stadt Wien ausgezeichnet: Kern der Transformation der 9,5 Hektar großen Fläche war eine neue Verkehrsorganisation vor der Mittelschule Herzgasse.

Weitere Kategoriesieger

Auch der AQUILA in der Kategorie „Vereine und sonstige Institutionen“ geht mit „Große schützen Kleine“ an ein Projekt für mehr Kindersicherheit in Graz, mit diversen Sensibilisierungsprojekten für mehr Verkehrskompetenz.

Für sichere E-Bike-Touren wird in Schladming in der Steiermark gesorgt: In der „Easy Drivers“-Radfahrschule werden E-Bike-Tourenbegleitende ausgebildet. Für dieses Engagement wurde die „Easy Drivers“-Radfahrschule in der Kategorie „Unternehmen“ ausgezeichnet.

VS Langholzfeld macht 1. Platz in der Kategorie „Kindergärten & Volksschulen“

Die kleinsten Gewinner:innen des AQUILA in der Kategorie „Kindergärten & Volksschulen“ kamen dieses Jahr von der VS Langholzfeld aus Pasching in Oberösterreich. Mit ihrer „Paschinger Schritte-Challenge“ und der Initiative „Pasching radelt“ haben sie das Mobilitätsverhalten der Schüler:innen langfristig verändert und eine Verkehrsberuhigung rund um die drei Schulstandorte in der Gemeinde erreicht. Das Projekt förderte nicht nur die Selbstständigkeit und die Eigenverantwortung der Kinder, sondern auch den Klimaschutz.

Mit ihrer SchulGehBus-Route sorgt die Mittelschule Scheiblingskirchen in Niederösterreich für einen sicheren Schulweg ohne Eltern-Taxis und wurde dafür mit dem AQUILA in der Kategorie „Mittelschulen & Höhere Schulen“ ausgezeichnet.

Hier zeige sich die große Wirkung auch der kleinsten Veränderung, so Schimanofsky: „Die Aktionen und Initiativen, die für den AQUILA eingereicht werden, sind oft bestechend in ihrer Einfachheit, mitunter umfassend in Gesamtkonzepten gedacht und immer wieder auch zutiefst persönlich motiviert. Eines ist ihnen aber allen gemein: Sie entstehen aus der Menschlichkeit heraus und daher haben sie die Kraft, andere zu berühren.“

Weitere AQUILA-Gewinner waren etwa Bregenz (Sonderpreis Sicherheit im Radverkehr) und PULS 24 (Medienpreis).

Der Sonderpreis für Zivilcourage geht an Marianne Gröschl: Ihr Sohn starb vor 25 ­Jahren bei einem von einem alkoholisierten Lenker verursachten Verkehrsunfall in Baden. Seitdem setzt sich Marianne Gröschl gegen Alkohol am Steuer ein. In ihrem aktuellen Buch „Don’t drink & drive“ behandelt sie die emotionale Lage der Hinterbliebenen und richtet einen Appell an alle, die sich alkoholisiert ans Steuer setzen.

Für sein außerordentliches Engagement wurde Chefinspektor Martin Slimar, stellvertretend für sein Team der Verkehrspolizei Wien, mit dem AQUILA-Sonderpreis für besonderes Engagement in der Verkehrserziehung ausgezeichnet. 

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