Liebherr-Planierraupe
Vertreter des österreichischen Bundesheeres und von Liebherr beim Schulungseinsatz der neuen Planierraupen in der Schwarzenberg-Kaserne Wals-Siezenheim.

Schweres Gerät im Dienste Österreichs

26. August 2019
Das österreichische Bundesheer setzt seit November 2018 fünf neue Liebherr-Planierraupen PR 726 XL auf den Truppenübungsplätzen und im Rahmen von Einsätzen der Pioniertruppe ein. Eine weitere Maschine wurde im Juli an eine Delegation des Bundesheeres übergeben. Die Liebherr-Maschinen werden zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung bzw. Sanierung des Wegenetzes und der Errichtung und Sanierung von Übungsstätten eingesetzt. Zudem unterstützen die Geräte beim Straßenbau, beim Bau von behelfsmäßigen Flugfeldern und bei großen Massenbewegungen. Auch im Katastropheneinsatz leisten die Maschinen wertvolle Dienste.

Für die Liebherr-Planierraupen gibt es zwei unterschiedliche Bedarfsträger innerhalb des Bundesheeres: Die Pioniertruppe, von der jedes Pionierbataillon eine Planierraupe, also insgesamt drei Maschinen erhalten hat, sowie die Truppenübungsplätze. Zwei Geräte wurden zum Truppenübungsplatz nach Allentsteig geliefert und die sechste Planierraupe wird am Truppenübungsplatz Bruck-Neudorf eingesetzt.

Einsatz für vielfältige Aufgaben

Die Liebherr-Maschinen unterstützen das Bundesheer im Rahmen der vielfältigen Aufgaben.

Bei den Truppenübungsplätzen liegt das Haupteinsatzgebiet in der Aufrechterhaltung und Wiederherstellung bzw. Sanierung des Wegenetzes sowie der Errichtung und Sanierung von Übungsstätten.

Bei den Pionierbataillonen sind die Planierraupen in der Pionierbaukompanie und dort im Straßenbauzug beheimatet. Die Hauptaufgabengebiete im Pionierbataillon, genauer gesagt im Straßenbauzug, liegen im Straßenbau an sich, im Bau von behelfsmäßigen Flugfeldern und in großen Massenerdbewegungen.

In diesem Zusammenhang sind die Maschinen auch im Katastrophenfall gefragt, wenn es gilt, große Erd- und Materialmengen rasch beiseite zu schieben, damit die vitale Infrastruktur zumindest mit behelfsmäßigen Mitteln wieder geschaffen werden kann.

Zusätzlich finden die Planierraupen im militärischen Bereich beim Schaffen von Hindernissen, beim Schieben von Gräben sowie bei Hangabschiebungen, damit Straßen blockiert werden, ihren Einsatz.

Sofortige Verfügbarkeit entscheidet

Oberstleutnant Dirk Wurth vom Amt für Rüstung und Wehrtechnik, Abteilung Pioniertechnik: „Im Wesentlichen geht es als Einsatzorganisation darum, sofortige Verfügbarkeit im Einsatzfall gewährleisten zu können. Aus diesem Grund hat das Bundesheer die Maschinen gekauft und nicht extern zugemietet. In Friedenszeiten besteht vor allem beim Katastropheneinsatz eine extrem kurze Vorwarnzeit wie beispielsweise bei Hochwasser, andere Katastrophen haben überhaupt keine Vorwarnzeit. Es geht wirklich darum, dass das Militär die Einsatzkräfte binnen weniger Stunden aus der Kaserne an den Einsatzort bringt, um Katastrophenhilfe leisten zu können.“

In Bezug auf die Ausbildung werden seitens Liebherr nicht die Fahrer geschult, sondern die Fahrlehrer, die heeresintern eine umfassende Fahrlehrerausbildung haben. 

Planierraupe
Zuverlässig, kraftvoll und robust – die  Liebherr-Planierraupe PR 726 XL unterstützt das österreichische Bundesheer bei seinen vielfältigen Aufgaben.

Umfangreiche Schulungen

Die Typenschulung für die einzelnen Maschinentypen war im Kaufpreis inkludiert.

Major Heinrich Lindner vom Pionierbataillon 2: „Mit der Lehrerfahrung und der Typenschulung werden danach die tatsächlichen Fahrer der Planierraupen ausgebildet. Diese Schulungen basieren auf einem Kurs, bei dem die Kriterien im Vorfeld fixiert wurden. Aus Sicht des Einsatzführers darf er dann mit dem Gerät fahren und arbeiten, die Erfahrung kann er aber selbstverständlich erst im tatsächlichen Einsatz aufbauen. Die Schulung der Maschinenführer basiert darauf, dass sie im laufenden Dienstbetrieb mit dem Gerät arbeiten und Tätigkeiten durchführen, um dann im Einsatz bzw. in der Extremsituation das Gerät zu beherrschen. Das Schulen umfasst entweder eine Laborsituation oder einen realen Auftrag wie zum Beispiel die Erstellung bzw. Sanierung eines Parkplatzes.“

Einbindung der Maschinen in das Logistiksystem des Heeres

Die Liebherr-Maschinen sowie die Ersatzteile werden auch in das Logistiksystem des Heeres eingebunden. Das bedeutet, dass es einige Schnittstellen gibt, die einheitlich sein müssen. Oberstleutnant Dirk Wurth erklärt: „Bei der Planierraupe sind dies nur ganz wenige Schnittstellen, wie beispielsweise die Fremdstromsteckdose nach NATO-Standard und die Halterung für den Bundesheer-Einheitsfeuerlöscher. Für die Einbindung werden alle Einzelteile der Planierraupe separat heeresintern mit einer Versorgungsnummer versehen, die gewährleistet, dass auch bei Auslandseinsätzen die militärinterne Ersatzteilversorgung gegeben ist.“