Matrei in Osttirol
Die Menschen sehnen sich nach dem Leben auf dem Land.
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Trend zur Regionalisierung

Ländlicher Raum ist in der Krise zum Sehnsuchtsort geworden

24. Januar 2022
Eine Umfrage von Demox Research im Auftrag des Österreichischen Gemeindebundes zu den Veränderungen während der Corona-Pandemie zeigt deutlich: Der ländliche Raum hat in der Krise enorm an Bedeutung und Aufwertung dazugewonnen.

Die Bürgerinnen und Bürger schätzen vor allem die Lebensqualität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Gemeinde und sehen einen verstärkten Trend zu regionalen Produkten und Produzenten. Als Vorteil wird auch die Möglichkeit des verstärkten Arbeitens im Homeoffice sowie der Fortschritt durch die Digitalisierung gewertet.

„Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich: Der Trend zur Regionalisierung hat sich in der Krise enorm verstärkt. Die Menschen sehnen sich nach dem Leben auf dem Land, sie kaufen beim Bauern und Bäcker vor Ort ein, sie wählen den Handwerker und Dienstleister vor Ort aus, sie schätzen die kurzen Wege und das Arbeiten von zuhause. Kurz gesagt: Der ländliche Raum ist in der Krise einfach wieder ein Sehnsuchtsort für die Menschen geworden“, sagt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl.

Bewusstsein für die Region gestiegen

Drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher meinen, der Trend zu regionalen Produkten und Produzenten sei gestiegen. Für 54 Prozent hat sich das Bewusstsein für die eigene Region während der Krise verstärkt.

Wunsch nach Leben am Land
Welche Veränderungen haben Sie beim Wunsch nach einem Leben auf dem Land wahrgenommen?

Aber auch der Wunsch nach dem Leben am Land bzw. im Grünen ist groß: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) will am Land leben. Auch die Anforderungen für Homeoffice und Digitalisierung haben sich in den letzten Jahren verändert.

Umgangston wird rauer

Sorgen bereiten den Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürgern die Emotionen im Umgang miteinander sowie der Umgangston in der Gemeinde: 37 Prozent meinen, der Umgangston ist schroffer, rauer geworden.

„Uns ist in den Gemeinden vor Ort bewusst, dass die Pandemie Protest und Widerstand verstärkt hat. Deswegen arbeiten wir hier sehr eng mit der Polizei und den Sicherheitsgemeinderäten zusammen, um Hilfe und Ansprechpartner vor Ort anzubieten und mögliche Übergriffe abzuwenden“, so Gemeindebund-Präsident Riedl.