Entsorgung von Plastikmüll in einer gelben Tonne
Der Einsatz von Recyclingmaterial soll gesteigert werden.
© ARA/Lukas Maximilian Hülle

Müllsammlung in Ballungsräumen muss erhöht werden

Österreich hat beim Abfallrecycling alle aktuellen EU-Ziele erreicht. Sogar jene für 2025 wurden großteils bereits erfüllt, nur eines fehlt noch: Zwar wurde das aktuelle Ziel für das Recyceln von Kunststoff erfüllt, doch um das nächste zu erreichen muss die Recyclingquote von 25 die 50 Prozent verdoppelt werden.

Erschwert wird das durch die veränderte Definition von Recycling. Ab sofort gilt nicht was gesammelt wurde, sondern nur der Output nach der Wiederverwertung.

ARA fordert Kunststoff-Roadmap

Bei einer Pressekonferenz forderte die Altstoff Recycling Austria (ARA) erneut eine „Kunststoff-Roadmap“ 2030. Vorstandsmitglied Christoph Scharff erklärt, dass zur Einhaltung der ambitionierten EU-Ziele massive Innovationen und Investitionen nötig sind. „Wir wollen Primärrohstoffe schonen und den Einsatz von Recyclingmaterial massiv steigern“, erläuterte Scharff. „Dafür benötigen Unternehmen Planbarkeit, Klarheit über die Ziele und Vertrauen in die Umweltpolitik. Dies soll eine Kunststoff-Roadmap 2030 evidenzbasiert liefern.“

Eine weitere Forderung spricht Aufsichtsratsvorsitzender Alfred Berger an: Nationale und regionale Regelungen des Sammelsystems sind sein Ziel. Auch eine europaweite Regelung wie Plastikflaschen hergestellt werden, will er erreichen.

Wiener sammeln wenig, aber "guten" Müll

Gesteigert werden muss die Müllsammlung in Ballungsräumen, wie etwa in Wien. Allerdings ist der gesammelte Müll der Wiener der qualitativ beste und gut zum Recyceln geeignet.

Ein weiteres Problem von Ballungsräumen ist jedoch, dass viele Bevölkerungsgruppen nicht erreicht werden: Ärmere Leute haben oft nicht das Geld, um darauf zu achten, dass ihre Kinder in die Schule gehen können, dass sie ein Dach über dem Kopf haben und dass sie genug zu essen haben. „Dann auch noch zu verlangen, dass sie teure Bio-Waren kaufen, ist zu viel verlangt“, meint Alfred Berger.