Auftaktveranstaltung "Digitales Amt"
Gemeindebundpräsident Alfred Riedl, Bundesministerin Margarete Schramböck, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bundeskanzler Sebastian Kurz.
© BMDW/Hartberger

Gemeinsam die Verwaltung digitalisieren

31. Januar 2019
Die Digitalisierung stellt die Verwaltung vor enorme Herausforderungen. Auf Bundes, Länder- und Gemeindeebene gibt es aber oftmals sehr unterschiedliche Regelungen. Das hemmt die Weiterentwicklung der Bürokratie zu einer digitalen Verwaltung. Um dem zu entgehen, wurde das Reformprojekt „Digitales Amt“ ins Leben gerufen. Bei einem Bund-Länder-Gemeinden-Dialog wurde das Projekt vorgestellt.

Die österreichische Verwaltung ist wie die meisten Verwaltungen historisch und somit äußerst heterogen gewachsen. Im Zuge der Digitalisierung steht die Verwaltung vor enormen Herausforderungen und sieht sich mit den Erwartungshaltungen der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft und der öffentlichen Bediensteten hinsichtlich Services und Abläufe gefordert.

Durch neue Entwicklungen und Ansatzpunkte werden viele Prozesse und Grundlagen in Frage gestellt und müssen für die Digitalisierung angepasst werden. Digitalisierung ist dabei keine rein technische Herausforderung. Es handelt sich um einen fundamentalen Kulturwandel in Wirtschaft, Gesellschaft und in der Verwaltung, der zu guter Letzt auch organisatorische Fragen nach sich zieht.

Verwaltungsträgerübergreifender Ansatz

Im Projekt „Digitales Amt“ soll von Anfang an ein verwaltungsträgerübergreifender Ansatz gewählt werden. Unter Beisein von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Gemeindebundpräsident Alfred Riedl wurde daher im Palais Niederösterreich in Wien der erste Bund-Länder-Gemeinde-Dialog zum Thema Digitalisierung gestartet.

Ziel ist es, einen Rahmen für die Entwicklung, Testung und Anwendung von verwaltungsträgerübergreifenden, elektronischen Verwaltungsprozessen zu schaffen. Weiters sollen die rechtlichen Voraussetzungen für eine umfassende Zusammenarbeit und sicheren Informationsaustausch innerhalb der Verwaltung geschaffen werden.

Digitalisierungsministerium ist federführend

Das Projekt „Digitales Amt“ vereint unter Leitung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) technische, organisatorische und rechtliche Sichtweisen sowie Prozesse. Das BMDW setzt hierbei eine Projektstruktur auf, die unter seiner Leitung die Einbindung aller relevanten Akteure auf Bundes-Länder- und Gemeinde-Ebene sicherstellt.

Bundeskanzler Sebastian Kurz: „Wir wollen Österreich zu der führenden Digitalnation machen. Ein großes Anliegen ist, die Verwaltung effizienter, serviceorientiert und bürgernäher zu machen. Führende E-Government-Nationen wie Estland zeigen, was möglich ist. Die Digitalisierung gibt uns die Möglichkeit, den Service, den wir unseren Bürgerinnen und Bürgern bieten wollen, zu verbessern und gleichzeitig Kosten in der Verwaltung zu reduzieren. Je mehr wir die Kräfte zwischen Bund, Ländern und Gemeinden bündeln können, desto mehr werden wir im Interesse aller Steuerzahler sparen können.

Ministerin Margarete Schramböck: „Auf Bundes-, Länder- oder Gemeindeebene gibt es oftmals sehr unterschiedliche Regelungen und technische Voraussetzungen. Wir wollen aus diesem Fleckerlteppich ein einheitliches Muster bauen, um die Verwaltung innovativer, serviceorientierter und bürgernäher zu gestalten. Um Österreich zu einer der führenden Digital-Nations in Europa zu machen, braucht es den Reformprozess „Digitales Amt“. Digitalisierung ist die Revolution unseres Jahrhunderts. Sie vereinfacht unser tägliches Leben, beschleunigt Abläufe und schafft Innovationen.“

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Der größte und wichtigste Anknüpfungspunkt sind unsere Kunden, die Bürgerinnen und Bürger. Im Stil des guten Miteinanders zwischen Bund, Ländern und Gemeinden wird uns das Vernetzen gelingen. Als Niederösterreich wollen wir nicht nur das größte Bundesland sein, sondern auch das schnellste. Dazu braucht es konkrete Schritte und Maßnahmen, die wir bereits gesetzt haben und in Zukunft noch setzen werden. Mit unserer Digitalisierungsstrategie wollen wir Arbeitsplätze schaffen, den ländlichen Raum stärken und die Lebensqualität der Landsleute verbessern.“

Gemeindebundpräsident Alfred Riedl: „Die Gemeinden vor Ort sind die Transformatoren und Umsetzer der Digitalisierung. E-Government funktioniert nur, wenn alle dabei sind. Ich bin optimistisch, dass wir das gemeinsam schaffen. Um jedoch die Funktionalität sicherzustellen, brauchen wir auch die notwendige Infrastruktur. Es ist gut, dass Bund, Land und Gemeinden in dieser intensiven Ausbauphase enger zusammenarbeiten. Wir werden gemeinsam diese öffentliche rechtliche Daseinsvorsorge angehen.“

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