Salzburger Politik-Prominenz
Landesrat Josef Schwaiger, Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der Vorstandssprecher der Salzburg AG, Leonhard Schitter
Foto: LMZ Salzburg/Neumayr/MMV

Der Weg in die „Gigabiteregion“

14. Juli 2016
Kernpunkte der Breitbandstrategie des Landes Salzburg sind eine flächendeckende Versorgung mit 100 Mbit/s bis zum Jahr 2020 sowie eine weitere Verbesserung der bereits jetzt zeitgemäß versorgten Gebiete. Dazu wird es ein eigenes Förderprogramm für den Breitbandausbau geben. Weiters wird in einer Koordinationsstelle administrative Unterstützung und Beratung angeboten.

Das Land Salzburg hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine weitgehende Vollversorgung mit ultraschnellem Breitband zu erreichen. Aktuell sind fast 94 Prozent der Wohnsitze mit schnellen Internetanschlüssen versorgt. Mit der Breitbandoffensive sollen Lücken geschlossen werden.



Wichtigster Partner des Landes ist dabei die Salzburg AG. „Schwerpunkt ist der weitere Ausbau der Glasfaseranbindung“, sagt Vorstandssprecher Leonhard Schitter. Die Salzburg AG setzt nun das erste Pilotprojekt der Breitbandstrategie im Gemeindegebiet von Abtenau um. Bis 2017 soll in Abtenau-Radochsberg die Übertragungsrate von 2 Mbit/s auf 100 Mbit/s erhöht werden.

Ausgangssituation



Im Oktober 2015 hat das Land Salzburg eine Breitbandstrategie für das Bundesland in Auftrag gegeben. SBR-net Consulting AG erstellte mit Unterstützung des Unternehmens correlate.at die Breitbandversorgungsanalysen. Auf Basis der Informationen des Landes und einiger Betreiber entstanden detaillierte Versorgungskarten. Ebenso wurden die Bereiche aktueller und perspektivischer Unterversorgung deutlich. Daraus ergibt sich ein Investitionsbedarf in Höhe von 100 bis 120 Millionen Euro, um eine nahezu flächendeckende Versorgung mit Anschlüssen mit einer Leistungsfähigkeit von 100 Mbit/s zu gewährleisten.

Aktuelle Versorgungslage



Die Versorgungslage im Bundesland Salzburg in Bezug auf Bandbreiten von 100 Mbit/s oder mehr ist aufgrund bestehender weit ausgebauter Netze bereits relativ gut. 100 Mbit/s im Download sind in vielen Bereichen verfügbar. In einigen Teilen können auch 100 Mbit/s im Upload erreicht werden, allerdings nicht in der gleichen geografischen Verfügbarkeit wie im Download.



Die Analyse zeigt jedoch auch Defizite. Es gibt nicht zukunftsfähig versorgte Haushalte und dies vor allem in unterdurchschnittlich besiedeltem Gebiet:


  • 0 bis 8 Mbit/s bekommen fünf Prozent der Bevölkerung, diese liegen aber in neun Prozent des bewohnten Gebietes;

  • 16 bis 50 Mbit/s bekommen 3,8 Prozent, diese machen nur 2,5 Prozent der Fläche aus;

  • 100 Mbit/s können 91 Prozent bekommen (88,6 Prozent des Gebiets), 55 Prozent sogar symmetrisch. (Symmetrisch bedeutet, dass dem Anwender dieselbe Datenrate in Sende- und Empfangsrichtung zur Verfügung steht.)






  •  

  •  



Generell ist zu sagen, dass die Ortskerne im ganzen Land durchwegs gut erschlossen sind und dort hohe Bandbreiten zur Verfügung stehen. Handlungsbedarf besteht noch außerhalb dieser Zentren in Streusiedlungen und in ländlichen Regionen.

Elemente der Strategie



Die Salzburger Landesstrategie für den Breitbandausbau orientiert sich an den Zielen des Bundes, geht aber auch darüber hinaus. Ein wesentliches Element ist es, die immer wichtiger werdenden symmetrischen Bandbreiten zumindest für die Kundengruppe der geschäftlichen Nutzerinnen und Nutzer zu realisieren.

Schaffung einer flächendeckenden Versorgung



Bis 2020 sollen Geschäfts- und Privatkunden flächendeckend mit 100-Mbit/s-Anschlüssen versorgt sein, wobei diese Bandbreite bei Geschäftskunden symmetrisch zur Verfügung stehen soll. In längerfristiger Perspektive soll bis 2030 der Weg für eine flächendeckende Versorgung mit noch höheren (symmetrischen) Bandbreiten bis hin zum Gigabit-Bereich geebnet werden, für welche die geeignete technische Infrastruktur verfügbar gemacht werden soll. Die Einbindung des Mobilfunks erfolgt als Versorgungsinstrument für Einzellagen.

Neues Landesförderprogramm



Das Land wird ein eigenes Förderprogramm für den Breitbandausbau erarbeiten, das die privatwirtschaftlichen Investitionen zur Erreichung der Versorgungsziele unterstützt und ermöglicht. Dieses enthält folgende Schwerpunkte:


  • Top-up-Förderung in Ergänzung der bmvit-Förderprogramme in Einzelfällen;

  • Förderprogramm für Unternehmen mit einem entsprechend dringenden Bedarf an hohen Bandbreiten;

  • Unterstützung einzelner Nachfragen mit Fördergeldern aus den Bereichen Bildung und Tourismus, um Anschlüsse mit hohen Bandbreiten zu ermöglichen;

  • Administrative Unterstützung des Breitbandausbaus in Gebieten, in denen Parteien kooperieren (z.B. Gemeinden, Betreiber, Bürgerinitiativen) und Eigenleistungen einbringen, um den Breitbandausbau zu ermöglichen.






  •  

  •  



Als erster Schritt wurde eine neue Förderung von Breitband-Hochleistungszugängen für Unternehmen ins Leben gerufen.

Ein Ziel ist es auch, bis 2017 alle Schulen in Stadt und Land Salzburg an 100 Mbit/s und mehr anzuschließen.

Administrative Unterstützung



Um den Zugang zur passiven Infrastruktur zu verbessern, kosteneffizient zu arbeiten und möglichst viele Synergien zu nutzen, wird eine Koordinationsstelle für die Ausbaumaßnahmen eingerichtet. Diese wird Drehscheibe für den Informationsaustausch zur Koordinierung von Bauarbeiten, für die Nutzung von Synergien bei landeseigenen Infrastrukturprojekten in den Bereichen Straßenbau und Güterwegebau und ist zugleich Ansprechpartner für Gemeinden bei Fragen zum Breitbandausbau.