Bodenfonds startet mit ersten Pilotprojekten
„Leistbares Wohnen ist und bleibt ein Thema mit hoher Priorität“, sagte Landeshauptmann Markus Wallner bei einer Presseveranstaltung. Beim Bodenfonds gehe es um eine nachhaltige und langfristige Sicherstellung bzw. Verwertung von Liegenschaften, um leistbaren Wohnraum zu schaffen. Dabei werde der Bodenfonds nicht in Konkurrenz zu den Gemeinden am Immobilienmarkt treten, sondern nur im engen Einvernehmen mit diesen unterstützend tätig werden, betonte Wallner: „Erste Ansprechpartner sind die Gemeinden.“
Auch Landesrat Tittler unterstrich dieses Miteinander. „Der Bodenfonds zielt auf eine enge Vernetzung mit den relevanten Stellen in der Landesverwaltung und mit Gemeinden sowie mit Sozialpartnern, gemeinnützigen Bauträgern, großen privaten Liegenschaftseigentümern und Fachleuten. Die Aufgaben des Bodenfonds einschließlich Aufsicht und Kontrolle werden in einem Statut festgehalten, um Transparenz zu gewährleisten und den ausführlichen Austausch mit der Öffentlichkeit zu pflegen“, sagte Tittler. Das Modell habe beträchtliches Potenzial für die Zukunft. „Wir können damit einen Beitrag leisten, dass möglichst viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ihre bevorzugte Wohnversorgung realisieren können, in geförderter Miete oder Eigentum ebenso wie in neuen Wohnformen“, so Tittler.
Hilfe für Gemeinden bei der räumlichen Entwicklung
Da das Land Vorarlberg mit dem Bodenfonds neues Terrain betritt, braucht es für die erfolgreiche Umsetzung auch Expertise von außen. Dabei setzt man auf die Zusammenarbeit mit dem Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW),
IIBW-Geschäftsführer Wolfgang Amann. Dieser wird den Aufbau des Bodenfonds inhaltlich und strategisch begleiten und die Vernetzung innerhalb des Landes und über die Landesgrenzen hinaus vorantreiben. Amann zeigte sich überzeugt, dass die Gründung des Bodenfonds erhebliche strategische Chancen für die Entwicklung Vorarlbergs eröffnet. So sei die Leistbarkeit des Wohnens auch ein wesentlicher Faktor für die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Vorarlberger Unternehmen. „Für den Erfolg der Wirtschaft ist es wichtig, dass die Menschen gut wohnen und leben können.“
Für eine weitere prosperierende Entwicklung Vorarlbergs gelte es bestehende Zielkonflikte zwischen den Bereichen Wirtschaft, Wohnen, Landwirtschaft, Verkehr und Natur aufzulösen, etwa durch dichtere und höhere Bebauung in dafür geeigneten Lagen. Der Bodenfonds könne dabei zu einem innovativen und Vorarlberg-spezifischen Zugang zur Urbanisierung insbesondere im unteren Rheintal beitragen, so Amann. In enger Abstimmung mit der Raumplanungsabteilung des Landes sollen Gemeinden, die das wünschen, bei ihrer räumlichen Entwicklung unterstützt werden, vor allem in den Ortskernen. Und nicht zuletzt könne durch den Aufbau von Grundstücksreserven und die Vergabe von Bauland im Baurecht auch ein Beitrag zum Vermögensaufbau des Landes geleistet werden.