Elektrisch betriebene Geräte bieten den Arbeitern mehrere Vorteile: Nicht nur die Lärmbelastung sinkt, auch die Emissionen der Verbrennungsmotoren fallen weg, und die verringerten Vibrationen schonen den Körper vor mechanischen Belastungen. Im Bild das AkkuSystem PRO von STIHL.

Laub und leise

28. September 2017
Ob Laubbläser, Freischneider oder Rasenmäher - lärmreduziertes Bearbeiten des kommunalen Grünraums vermeidet Unmut, Ärger und Stress. Durch den Austausch der Geräteantriebe von Verbrennungsmotoren auf Elektromotoren ist das ein Kinderspiel.

Ein gepflegter Rasen ist ein Statement. Er sagt etwas darüber aus, wie sehr sich der oder die dafür Verantwortlichen um ihn kümmern, welchen Stellenwert er für sie hat und wie viel Aufwand ihnen seine Erhaltung wert ist. Das gilt für den kleinen Schrebergarten ebenso wie für den öffentlichen Park.


Sofern man nicht die Zeit und Muße hat, die Grashalme mittels Nagelschere einzeln auf Linie zu bringen, wird man bei einer gewissenhaften Rasenpflege nicht umhin kommen, auf maschinelle Unterstützung zurückzugreifen. Beim maschinellen Grasschnitt gibt es verschiedene Antriebsmethoden, die ihre jeweiligen spezifischen Vor- und Nachteile haben. Mechanisch funktionierende Schneider, die per Muskelkraft angetrieben werden, sind wohl am leisesten, umweltfreundlichsten und sparsamsten, eignen sich jedoch nur für relativ begrenzte Flächen. Meist wird man auf motorisierte Rasenmäher zurückgreifen.




Elektrische Rasenmäher sind oft nicht geeignet


Für größere Flächen, wie sie im kommunalen Aufgabenbereich üblich sind, werden in der Regel Benzinmotoren eingesetzt. Elektrische Rasenmäher sind aufgrund der Kabelgebundenheit meist ungeeignet.


Die Nachteile der Benziner sind deren Abgase und die enorme Geräuschentwicklung. Als vernünftige und praktikable Alternative werden daher mehr und mehr kabelungebundene Elektrogeräte eingesetzt, die stattdessen über einen Akku mit Strom versorgt werden. Dadurch bleibt man im Einsatz flexibel, vermeidet aber gleichzeitig den Schadstoffausstoß und vor allem den störenden Lärm, denn die Gerätschaften mit Akku-Technologie weisen einen rund um die Hälfte niedrigeren Lärmpegel auf als die Benziner, während sie dennoch deren Leistungsfähigkeit erreichen.


Die reduzierte Betriebslautstärke hat Vorteile für alle Betroffenen. Freude hat grundsätzlich niemand, wenn er mit dem dröhnenden Dauergeräusch eines Rasenmähers beschallt wird. In einigen Fällen ist es allerdings vehement störend bis gesundheitsschädlich. Im unmittelbaren Umfeld von Krankenhäusern etwa ist eine hohe Lärmentwicklung in jedem Fall zu vermeiden.




Gute Erfahrungen in Wieselburg


Das bestätigt auch Thomas Lichtenschopf, seines Zeichens verantwortlich für die Gemeindebetriebe und öffentlichen Anlagen in Wieselburg. In der Stadt, die eine e5-Gemeinde ist, war man besonders bestrebt, innovative Elektrogerätschaften möglichst bald einzuführen. Begonnen hat man damit, am Bauhof in diverse Geräte Benzinsparer einzubauen. Der nächste Schritt ging weg von den benzingetriebenen Fahrzeugen, hin zu Elektrofahrzeugen.


Mittlerweile umfasst der Fuhrpark vier Elektroautos und zwei Elektroscooter. Danach hatte man sich vorgenommen, weitere Gerätschaften auf Akkugeräte umzurüsten. Dabei ging es um Rasenmäher, Hochentaster, Heckenscheren, Freischneider, Laubbläser oder Motorsägen – kurz, alle Geräte, die man im Freien mit Benzin betreibt. Ausschlaggebender Grund war im Fall von Wieselburg die Belastung der Mitarbeiter durch die benzolhaltigen, krebserregenden Abgase der Geräte. Bereits ziemlich früh stieg man auf benzolfreie Treibstoffe, wie Aspen, um. Den kompletten Wechsel zu Akku-Geräten vollzog man dann voriges Jahr und heuer, „nachdem wir gesehen haben, dass sich schon vernünftige und brauchbare Geräte am Markt befinden", so Lichtenschopf: „und wir sind sehr zufrieden damit."




Abgasfrei und leise


Die Abgase waren im Fall von Wieselburg aber nicht die einzigen Gründe für den Umstieg. Die neuen Akku-Geräte sind nicht nur abgasfrei, sondern auch vibrationsarm und sehr leise. Das kommt nicht nur denen zugute, die sie bedienen, sondern auch den Anrainern. Flexibleres Arbeiten wurde dadurch möglich.


Lichtenschopf weiß auch zu berichten, dass die Wartungsintensität eine ganz andere ist: „Die benzinbetriebenen Gerätschaften waren sehr anfällig für Vergaserprobleme. Auch Startprobleme hatten wir oft. Bei Personen, die keine ausreichende Routine mit den Geräten besaßen, wie etwa Ferialpraktikanen, musste man häufig Personal nachschicken. Das gibt es jetzt nicht mehr."


„Anfangs waren die Mitarbeiter skeptisch", erzählt Lichtenschopf: „Sie meinten, die Elektrogeräte gingen nicht so lange und wären zu schwach. Heute aber würde sie keiner mehr freiwillig hergeben." Die Akkus halten durchaus einen ganzen Tag lang. Nur der Laubbläser benötigt ein wenig mehr Power, daher wird sein Akku mittags ausgetauscht. „Wir haben mehrere Akkus und Ladestationen. Da ist das kein Problem."


Bestätigt zeigt sich Thomas Lichtenschopf auch hinsichtlich der gewählten Vorgehensweise bei der Geräteauswahl und dem Wechsel selbst. Jene Mitarbeiter, die in Folge mit den Geräten arbeiten würden, waren schon vor dem Kauf in die Entscheidungsfindung miteingebunden, konnten die Geräte selbst ausprobieren und aus ihrer Praxissicht beurteilen. Schließlich waren alle begeistert. „Ich würde jeder Gemeinde empfehlen umzusteigen. Erstens der Gesundheit der Mitarbeiter zuliebe und zweitens wegen der stark reduzierten Lärmbelästigung der Mitbürger.




Kosten bleiben gleich


Die Kosten für die akkubetriebenen Elektrogeräte sind laut Lichtenschopf im Vergleich zu jenen der herkommlichen Geräte ziemlich gleich. Die Akkus würden sich innerhalb von ein bis zwei Jahren amortisieren. Im Fall von Wieselburg haben sich die Kosten besonders schnell ausgeglichen, da die zuvor verwendeten benzolfreien Treibsoffe verhältnismäßig teuer waren.


Befragt nach seiner Einschätzung, wie groß der Markt für kommunaltaugliche Akkugeräte sei, antwortet Lichtenschof: „Bis vor etwa drei Jahren war noch kaum ein Angebot vorhanden, das für uns ernsthaft in Frage kam. Wir haben verschiedene Geräte unterschiedlicher Erzeuger geprüft und meiner persönlichen Meinung nach gibt es momentan fast nur einen am Markt, der von der Akkulaufzeit zufriedenstellende Werte liefert und auch von der Verarbeitung und der Langlebigkeit her für den Dauereinsatz im kommunalen Intensivbetrieb gewappnet ist. Zwei weitere Hersteller holen aber auf und drängen ebenfalls stark auf den kommunalen Markt.



Lichtenschopf lädt Vertreter aus anderen Kommunen ein, sich selbst ein Bild von der neuen, umweltfreundlichen Ausstattung zu machen: „Gerne kann jemand aus einer Gemeinde zu uns kommen und sich das bei uns anschauen. Einige waren bereits da, und ich kenne keinen, der nicht überzeugt wurde."



 

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