Die Walserbibliothek im Gemeindehaus in Blons. Foto: Land Vorarlberg

Gemeinden und "ihre" Bibliotheken

3. November 2016
Eine Bibliothek ist voller schöner Seiten. Sie bietet Zugang zu Bildung und Kultur – nicht nur in den großen Zentren, sondern auch in ländlichen Regionen.



Österreichs Gemeinden leisten viel für unsere öffentlichen Bibliotheken und tragen dazu bei, eine lebendige Bildungskultur zu schaffen – und zwar für alle Generationen. Österreichweit gibt es 1197 öffentliche Bibliotheken – 81,6 Prozent der Bibliotheken werden ehrenamtlich betreut –, die von den Gemeinden mit fast 52 Millionen Euro unterstützt werden.

Die Bibliothek als Bildungszentrum



Damit Bücher ein vertrauter Wegbegleiter durch das ganze Leben werden, braucht es die frühe Begegnung mit der Welt der Bücher. Das Projekt „Buchstart“ fördert speziell Babys und Kleinkinder, denn in der frühen Kindheit sollen die ersten Lesespuren gesetzt werden. Der Leseort Familie und die Lesewelt Bibliothek werden dabei verstärkt in Beziehung zueinander gebracht.

Mehr als ein Viertel der österreichischen Jugendlichen kann nicht Sinn erfassend lesen. Lesen ist aber die Voraussetzung zum Lernen, Bildungserwerb, für berufliche Mobilität, und Lesen ist ein wichtiges Medium zur Persönlichkeitsentwicklung und Entfaltung von Selbstbewusstsein. Bildung zählt zu den wichtigsten Motoren gesellschaftlicher Entwicklung. Öffentliche Bibliotheken können dank der Expertise ihrer Bibliothekarinnen und Bibliothekare ein vielfältiges Angebot und kompetente Beratung bieten. Lebensbegleitendes Lernen zählt für die öffentlichen Bibliotheken zum Gebot der Stunde.



Die Bücherei im Gemeindezentrum von Kirchstetten (NÖ). Foto: Theresia Radl

Die Bibliothek als Kultur- und Informationszentrum



Bibliotheken sind Orte der Kulturvermittlung und verstehen sich als Drehscheibe vielfältiger kultureller Aktivitäten. Breite Angebote an Literatur und Sachbüchern eröffnen ein offenes Kulturverständnis, denn in Bibliotheken wird die ganze Welt des Wissens und der Kultur aufgespannt und sichtbar. Auf diese Weise bewahren öffentliche Bibliotheken das kulturelle Erbe und öffnen gleichzeitig den Blick für das Neue – wie zum Beispiel e-Books, die bereits in zahlreichen öffentlichen Bibliotheken in Österreich angeboten werden. Eine große Bandbreite digitaler Medien, wie e-Books, können ausgeliehen und heruntergeladen werden – 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.

Bibliotheken sammeln auch lokale Informationen und Publikationen, bereiten sie auf, machen sie für alle zugänglich und werden auf diese Weise zu regionalen Wissens- und Bildungszentren.

Büchereien sichern demokratische Grundrechte, indem sie helfen, die Kluft zwischen Informations-Armen und Informations-Reichen zu schließen. Menschen aller Altersgruppen, sozialer Schichten oder unterschiedlicher kultureller Zugehörigkeit können sie für den Dialog und Austausch nutzen. Bibliotheken ermöglichen Menschen – unabhängig von deren sozialer, ökonomischer und kultureller Herkunft – jene Medien zu nutzen, die sie aus Eigenem nicht leisten können oder zu denen sie nie hingeführt wurden.



Die Bibliothek im Gemeindezentrum von Lannach (Stmk.). Foto: Lesezentrum Steiermark

Text: Manuela Gsell, Geschäftsführerin von "Treffpunkt Bibliothek"



 



 

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