Feuerwehrfahrzeuge
Der Fahrzeugbestand ändert sich nicht, wenn Feuerwehren zusammengelegt werden.
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Sparpotenzial?

Feuerwehren zusammenlegen? Keine gute Idee!

Wieso gibt's in einem Ort eigentlich vier oder mehr Feuerwehren? Die kann man doch einfach zusammenlegen.  Fragen wie diese werden gerne gestellt – und meistens kommen sie von Menschen, die sich mit ländlichen Gemeinden und den Menschen, die gerne am Land leben (nicht als Zweiwohnsitz, sondern wirklich dort leben), so gar nicht auskennen. Und daher die Geschichte dieser Gemeinden auch nicht kennen.

Viele der Freiwilligen Feuerwehren in kleinen Orten (die ja auch einmal selbstständig waren!), stammen aus einer Zeit, wo noch Pferde vorgespannt wurden. Alle haben zusammengehalten, um den Ort vor Gefahren zu schützen – und daher kommen auch die hohen Mitgliederzahlen dieser oft kleinen Wehren. Niederösterreich, wo es in den 1960er- und 1970er-Jahren eine große Gemeindestrukturreform gab, hat das damals gelernt.

Wann immer Feuerwehren zusammengelegt wurde, hat sich die Mannstärke (Frauen waren anders als heute damals nicht in den Wehren) dramatisch verringert. Grund war, dass die Identität eben nur im eigenen Ort gegeben war. 

Und das Argument der Kosten?

Im Rahmen der Ausrüstungsverordnung, die vom Land und Landesfeuerwehrkommando festgelegt wird, steht für ein Gemeindegebiet und dem Einsatz- und Aufgabenbereich eine fix definierte Ausstattung zur Verfügung. Das sind Fahrzeuge und  weitere technische Gerätschaften wie beispielsweise Seilwinden, Druckbelüfter, Pumpen oder Blechspreitzer. Das alles ist, der Größe und den Aufgabenstellungen im Einsatzbereich entspechend, definiert und fixiert. Dieser Fahrzeugbestand würde sich auch nicht ändern, wenn es anstatt beispielsweise vier Wehren nur mehr eine geben würde.

Und nur bei dieser vordefinierten Ausrüstung finanziert die öffentliche Hand – also die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler – mit. Der Rest, die Häuser zum Beispiel, werden praktisch überall mit Unterstützung der Gemeinden und vor allem durch viel Eigenleistung und enormer Selbstorganisation der Feuerwehren erhalten.

Sich vorzustellen, für die hunderttausende Stunden der Freiwilligen zu zahlen, müsste jeden Steuertzahler eigentlich abschrecken.