Moderatorin Sabine Kronberger, Kommunalverlags-Geschäftsführer Michael Zimper, Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl, Präsident Manfred Sampl vom Salzburger Gemeindeverband, Robert Hörhann (Raiffeisen-Leasing), FLGÖ-Obmann Franz Haugensteiner und Benjamin Schmidbauer (VTA Austria GmbH).
Moderatorin Sabine Kronberger, Kommunalverlags-Geschäftsführer Michael Zimper, Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl, Präsident Manfred Sampl vom Salzburger Gemeindeverband, Robert Hörhann (Raiffeisen-Leasing), FLGÖ-Obmann Franz Haugensteiner und Benjamin Schmidbauer (VTA Austria GmbH).
© Jürg Christandl

Podiumsdiskussion

Austausch, Innovation und Mut zur Gestaltung

Mit viel Energie startete man nach einem ereignisreichen Anreise-Nachmittag am Vortag in den ersten Tag des Kommunalwirtschaftsforums am 9. April 2025 in Saalfelden. Moderatorin Sabine Kronberger eröffnete gemeinsam mit Veranstalter Michael Zimper von Kommunalverlag und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft den ersten Forumstag – und machte damit deutlich: Hier will man nicht nur informieren, sondern Impulse setzen.

Der Eröffnungstalk bot eine Bühne für wichtige Stimmen aus dem kommunalen Bereich – und zeigte: Die Herausforderungen sind groß, doch der Wille zur Zusammenarbeit, zur Innovation und zum aktiven Gestalten ist noch größer.

Kommunale Öffentlichkeit & Trends – Michael Zimper im Gespräch

Gleich zu Beginn richtete sich Sabine Kronberger an Michael Zimper, Geschäftsführer des Österreichischen Kommunal-Verlags, mit der Frage, wo die kommunale Welt aus seiner Sicht Anfang 2025 steht.

Zimper erklärte, dass auch heuer das Zusammentreffen der Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus den österreichischen Gemeinden mehr sein soll, als seine bloße Diskussionsplattform. „Wir versuchen, Ideen zu geben, Input zu schaffen und Austauschmöglichkeiten zu ermöglichen.“ Sein Wunsch für die kommenden Tage: dass Inspiration auch Wirkung entfaltet. Dafür brauche es jedoch Offenheit und echten Dialog.

Strategischer Gemeindeblick – Johannes Pressl über Mut zur Mitgestaltung

In Zeiten multipler Herausforderungen sei kommunale Führung besonders gefragt, betonte Kronberger in ihrer Frage an Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebunds. Pressl zeigte sich überzeugt, dass es gerade jetzt neue Wege brauche: „Es wird in diesen Tagen, Wochen und Monaten nicht nur ums Geld gehen. Es wird um die Gestaltung der Prozesse gehen.“

Gemeinden seien bereit zur Reform – allerdings brauche es auf Bundesebene auch Raum, um Vorschläge einzubringen. „Ich bitte euch um intensiven Diskurs”, schickte er einen direkten Appell Richtung Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter. Denn wer von Anfang an mitgestaltet, könne auch den Weg mitdefinieren.

Kommunale Praxis & Regionalblick – Manfred Sampl betont Miteinander

Bürgermeister Manfred Sampl, Präsident des Salzburger Gemeindeverbands, richtete den Blick auf die Kraft des Austauschs zwischen Gemeinden. „Man kann voneinander lernen, sich voneinander etwas abschauen. Solche Tage wie hier dienen genau dazu.“

Von der Landesebene wünscht sich Sampl klare, praxistaugliche Aufgabenzuweisungen – denn auch regionale Unterschiede benötigen passende Lösungen.

Finanzierung & Investitionen – Robert Hörhann über neue Denkansätze

Kommunale Investitionen und der Spielraum in finanziell limitierten Zeiten standen im Fokus der Fragen an Robert Hörhann von der Raiffeisen-Leasing GmbH. Für ihn sind interkommunale Projekte der Schlüssel zu nachhaltigem Fortschritt: „Kreislaufdenken ist gefragt.“ Er plädierte dafür, Projekte klar zu priorisieren, gut zu planen und offen zu kommunizieren – um Komplexität zu reduzieren und Projekte erfolgreich umzusetzen.

Gerade angesichts begrenzter Budgets sei es entscheidend, Finanzierungspartner frühzeitig einzubinden und neue Denkansätze zuzulassen.

Verwaltung & Fachkräfte – Franz Haugensteiner über Wissen und Weitergabe

Franz Haugensteiner, Obmann des FLGÖ, rückte die in der Verwaltung arbeitenden Menschen im Gemeindeamt, vor allem aber Amtsleiterinnen und Amtsleiter ins Zentrum. Die Weitergabe von Wissen sei essenziell, sagte er: „Wissen sammelt sich im Laufe der Zeit an, dieses gilt es sorgsam weiterzugeben.“

Verwaltung sei kein starres System, sondern geprägt von Erfahrung, juristischem Know-how und Innovationsfreude. Der Verband wünsche sich vom Forum praxisnahe Impulse und eine Plattform für generationenübergreifenden Austausch.

Technik & Innovation – Benjamin Schmidbauer über Resilienz durch Technologie

Zum Abschluss richtete sich die Moderatorin an Benjamin Schmidbauer von der VTA Austria GmbH. Er betonte, wie wichtig technische Innovationen für klimaresiliente Gemeinden seien.

Er verwies auf Beispiele, bei denen Gemeinden durch kluge Technologien sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich profitieren konnten. Die Botschaft: Technik ist kein Selbstzweck, sondern kann – klug eingesetzt – Gemeinden robuster und zukunftssicher machen.

Ein Forum mit Haltung

Der Auftakt des Kommunalwirtschaftsforums 2025 machte klar: Es geht nicht nur um Wissenstransfer, sondern auch um Haltung. Die Herausforderungen – von Klimawandel über Digitalisierung bis hin zum Fachkräftemangel – sind nur durch gemeinsames Handeln zu bewältigen.

Die zentrale Botschaft des ersten Tages: Gemeinden sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – sie brauchen aber Gestaltungsspielräume und verlässliche Partnerschaften.

Mehr Fotos: KWF25 - 9.4.2025 | KOMMUNALWIRTSCHAFTSFORUM

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