das Strandbad in Baden
„Baden hat als eine der ersten größeren Städte die Energieraumordnung im örtlichen Entwicklungskonzept berücksichtigt“, so Bürgermeister Stefan Sziruscek.
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Städte am Weg zur Klimaneutralität

7. Juni 2024
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Der Klima- und Energiefonds unterstützt Städte, die bei der Klimawende vorangehen. Warum es sich lohnt, mitzumachen.

Große historische Veränderungen hinterlassen im Erscheinungsbild von Städten Spuren. Das wird auch bei der Klimawende so sein. Wenn Städte klimaneutral werden, werden sie zugleich grüner und lebenswerter. Dafür müssen sie aber von Grund auf neu gedacht werden. Gerade für Kleinstädte, die oft beschränkte Ressourcen zur Verfügung haben, ist das eine große Herausforderung. Zugleich ist Eile unerlässlich. Denn Städte sind für rund drei Viertel aller weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Ohne sie kann eine Klima­wende nicht gelingen.

Innovation im Fokus

Der Klima- und Energiefonds fördert daher auch in diesem Jahr im Rahmen der Mission „Klimaneutrale Stadt“ Kleinstädte zwischen 10.000 und 50.000 Einwohner:innen, die Lösungen für die Energie- und Mobilitätswende sowie die Kreislaufwirtschaft etablieren wollen. 

Die aktuelle Ausschreibung wendet sich an Pioniere, die innovative urbane Technologien und Systeminnovationen entwickeln wollen bzw. Pilotquartiere errichten, in denen Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität und Klimaresilienz demonstriert werden.

Ziel der Mission „Klimaneutrale Stadt“ ist es, nicht nur die Finanzierung solcher Vorhaben zu unterstützen, sondern auch für eine Vernetzung zu sorgen, bei der die einzelnen Städte durch den Austausch von Erfahrungen und Wissen voneinander lernen sowie Synergien nutzen können. 

Mehrwert für die Bürger:innen

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass der Mehrwert, den die Teilnehmer an der Mission generieren, beträchtlich ist und für die Bürger:innen einen großen Nutzen bringt.

Für die Stadtgemeinde Gratwein-Straßengel, eine Umlandgemeinde der steirischen Landeshauptstadt Graz, ist die Teilnahme an der Mission „Klimaneutrale Stadt“ eine Möglichkeit, klimarelevante Themen, die für Gratwein-Straßengel wichtig sind, mit erhöhter Intensität ­anzugehen, wie Bürgermeisterin Doris Dirnberger erzählt: „Als Umlandgemeinde von Graz haben wir die Situation, dass viele unserer Einwohner:innen pendeln. Eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs ist für uns daher zentral. Das Projekt ,Klimaneutrale Stadt‘ bot eine Gelegenheit, sich auch dieses Themas verstärkt anzunehmen.“

Gemeinsam mit Graz arbeitet man nun auch an einer interkommunalen Quartiersentwicklung, die die Flächenversiegelung in Graz und den Umlandgemeinden verhindern und ­Grünflächen stärken soll. Gratwein-Straßengel will auch eine:n Nachhaltigkeitsbeauftragte:n einstellen, der:die alle Projekte der Gemeinde bezüglich ihrer Klimaauswirkungen beurteilen wird.

Fahrpläne für die Klimaneutralität

Eines der Instrumente, mit deren Hilfe klimaneutrale Städte erreicht werden sollen, ist die Erstellung von Klimaneutralitätsplänen. Die Pionierstädte entwickeln dabei – im Idealfall gemeinsam mit benachbarten Städten oder Gemeinden – Pläne für ihren Weg zur Klimaneutralität. Die Bandbreite an Innovationen, die im Rahmen eines Klimaneutralitätsfahrplans realisiert werden können, ist sehr groß. Sie reicht von Projekten im Bereich Städtebau oder der Gestaltung des öffentlichen Raums bis zur Ausarbeitung von regulatorischen Ansätzen für den Klimaschutz oder zu neuen Governance-Modellen.

Als eine der österreichischen Pionierstädte entwickelt Baden bei Wien im Rahmen der Mission „Klimaneutrale Stadt“ einen solchen Klima­neutralitätsfahrplan. Die thematischen Schwerpunkte liegen dabei auf der Wärmeversorgung, der Strominfrastruktur, der Gebäudesanierung und dem Denkmalschutz sowie der Mobilität. 

Bürgermeister Stefan Szirucsek verweist auch darauf, dass man sich in Baden schon früh für eine ­klimafreundliche Stadtpolitik entschieden hat: „Baden hat als eine der ersten größeren Städte die Energieraumordnung im örtlichen Entwicklungskonzept berücksichtigt. Das ist eine wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Stadt in Richtung Klimaneutralität.“

Saubere Industriestadt

Für das oberösterreichische Steyr, wo ein im Rahmen der Mission „Klimaneutrale Stadt“ erarbeiteter Klimaneutralitätsplan demnächst im Gemeinderat diskutiert werden soll, waren die industrielle Tradition und das Bekenntnis zur Industrie ein wichtiger Grund, warum man sich entschlossen hat, Pionierstadt zu werden: „Wir stehen zur Industrie, wir wollen eine moderne, saubere Industriestadt bleiben. Und wir bekennen uns zum Klimaschutz. Das ist kein Widerspruch – es muss beides möglich sein“, sagt Bürgermeister Markus Vogl. 

Um 2040 die Klimaneutralität zu erreichen, arbeitet die Stadt derzeit unter anderem daran, die Straßenbeleuchtung auf LED umzustellen und den Ausbau der Fernwärme zu forcieren. Das Rathaus und viele weitere öffentliche Gebäude sind bereits an das Fern­wärme­netz angeschlossen. 

Steyr
„Wir bekennen uns zum Klimaschutz. Das ist kein Widerspruch – es muss beides möglich sein“, sagt Steyrs Bürgermeister Markus Vogl. Die Stadt stellt derzeit auf LED um. Foto: Magistrat Steyr 

Das Wichtigste auf einen Blick

Mission „Klimaneutrale Stadt“

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