Tratter mit Bürgermeistern
Landesrat Johannes Tratter, die Bürgermeister Hansjörg Gartlacher (Kolsass), Alfred Oberdanner (Kolsassberg) und Markus Zijerveld (Weer) und der Vizepräsident des Tiroler Gemeindeverbandes, Franz Hauser
Foto: Land Tirol/Brandhuber

Drei Gemeinden bündeln ihre Ressourcen

12. Februar 2018
Zum zweiten Mal holten das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband Gemeinden vor den Vorhang, die sich besonders um interkommunale Zusammenarbeit verdient gemacht haben. Mit dem Gemeindekooperationspreis GEKO soll ein sichtbares Zeichen der Anerkennung gesetzt werden.

Wie gut und nahezu selbstverständlich dies in der Praxis funktionieren kann, beweisen die Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg seit vielen Jahren. "Durch die Bündelung von ideellen und finanziellen Ressourcen können alle drei Gemeinden ihr Potenzial voll ausschöpfen und sich erfolgreich weiterentwickeln“, würdigte der Vizepräsident des Tiroler Gemeindeverbandes Franz Hauser die Verdienste der GEKO-Preisträger.



„Alle Projekte, die diesmal für den GEKO eingereicht wurden, haben eine große Gemeinsamkeit: Sie zeigen anhand praktischer Erfahrungen, dass auf kommunaler Ebene durch Aufeinanderzugehen und Kooperation vieles möglich wird, das die Kräfte einer einzelnen Gemeinde überfordern würde. Nutznießer sind die Bürgerinnen und Bürger, die von einer zeitgemäßen Infrastruktur profitieren“, plädiert Landesrat Johannes Tratter für weiteres Engagement in diese Richtung.

5.000 Euro für das beste Kooperationsprojekt



Für die erfolgreichen Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg nahmen die Bürgermeister Markus Zijerveld, Hansjörg Gartlacher und Alfred Oberdanner den GEKO entgegen. Das Siegerprojekt, das durch eine Fachjury sowie über Online-Voting ermittelt wurde, erhält eine Prämie in der Höhe von 5.000 Euro. Zudem haben die Bürgerinnen und Bürger aller beteiligten Gemeinden die Gelegenheit, bei einer GEKO-Feier noch näher zusammenzurücken.



Zwei ebenfalls innovative Kooperationsprojekte gelangten bis in die Endausscheidung zum Online-Voting: Mit „komm!unity“ konnte ein gemeindeübergreifender Verein zur Förderung der Jugend-, Integrations- und Gemeinwesenarbeit im Tiroler Unterland punkten, die Wipptaler Gemeindekooperation von Matrei, Mühlbachl und Pfons nimmt den dritten Platz ein.

Projekte überzeugten mit hoher Qualität



Insgesamt wurde von der Jury auch heuer wieder die durchwegs hohe Qualität der Einreichungen gewürdigt. Das anschließende Online-Voting verzeichnete 14.222 Stimmabgaben, womit die Beteiligung vom letzten Jahr noch übertroffen wurde.

Das Siegerprojekt: Drei Gemeinden aus zwei Bezirken



Die Gemeinden Weer, Kolsass und Kolsassberg liegen - getrennt durch eine Bezirksgrenze - geographisch auf engstem Raum. Von der intensiven Zusammenarbeit profitieren sie in mehrfacher Hinsicht: Entlastung der Budgets durch Aufteilung der Kosten, sehr gute Infrastruktur zum erschwinglichen Preis, bessere Ausnützung der bestehenden Gebäude und Gerätschaften, große Erfolge im sportlichen Bereich, die einzeln nie zu erzielen wären, überdurchschnittliches Vereinsangebot, kostendeckender Sozialsprengel, hohe Qualität der Kinderbetreuung, florierende Gastbetriebe und eine jeweils offene und respektvolle Dorfgemeinschaft.



Bereits 1959 wurde der gemeindeübergreifende SV Raika Kolsass Weer gegründet. Ein gemeinsam realisiertes Großprojekt jüngeren Datums ist das lokale Kleinskigebiet am Kolsassberg. Zahlreiche Vereine und Freizeitangebote laufen gemeindeübergreifend - von der Landjugend bis zum Volleyballteam, vom Bienenzuchtverein bis zur Modellsportgruppe, vom Dartverein bis zur Erwachsenenschule, vom Hundesportverein bis zur Dorfbühne.

In Bildung, Kinderbetreuung und Wirtschaft ist Kooperation gelebte Praxis.



In Kolsass wurde eine gemeinsame Volksschule errichtet, in Weer eine gemeinsame Hauptschule. Aktuell wird eine gemeinsame Kinderkrippe, Mittagsbetreuung und Nachmittagsbetreuung im Kinderzentrum in Weer betrieben. Die Gemeinden Weer und Kolsass haben ein gemeinsames Gewerbegebiet umgesetzt, Betriebe wurden angesiedelt und Arbeitsplätze geschaffen, die Kommunalsteuern werden geteilt. Ihren gemeinsamen Weg wollen die drei Gemeinden künftig weiter intensivieren.



Weitere Informationen www.geko.tirol