Kleine Boote an Seesteg
Acht Wörthersee-Gemeinden nahmen am Pilotprojekt teil.
Foto: Shutterstock/Pawel Kazmierczak

Offensive für eTourismus

17. Januar 2018
Kärntens Tourismusbetriebe hinken bei der Möglichkeit, online zu buchen noch nach. Eine Digitalisierungsoffensive soll das nun ändern.

Vor allem in der kleinstrukturierten Tourismuswirtschaft ist noch Luft nach oben. „Ohne eTourismus keine Wettbewerbsfähigkeit. Jede und jeder kann rund um die Uhr seinen Urlaub, sein Hotel buchen. Betriebe, die nicht im Netz sind, sind nicht am Markt. Sie können nicht gebucht werden“, fasst Landesrat Christian Benger zusammen.



Schon im Mai 2017 begannen daher die Vorbereitungen für die eTourismus-Initiative, und ein Pilotprojekt in der Region Wörther See wurde gestartet, um Notwendigkeiten, Aufholbedarf und Investitionen auszuloten.

Berater informieren



Auf zwei Ebenen erfolgt nun die Professionalisierung: Mittels Betriebsberatungen wird das Bewusstsein für die Notwendigkeit, im Netz präsent und buchbar zu sein, gesteigert. Eigene Berater wurden ausgebildet, die in ganz Kärnten direkt in den Betrieben den eTourismus verbreiten.



Im Zuge der Beratungen geht es aber auch um die jeweils vorhandene Hard- und Software, Programme, Online-Erreichbarkeit – und Buchbarkeit, mögliche Weiterbildung, Wartung von Homepages. „Die Digitalisierung gehört zur Qualität und ist nicht auf e-Mails oder Facebook zu beschränken“, sagt Landesrat Benger.

Pilotprojekt in acht Gemeinden



Beim Pilotprojekt in acht Gemeinden rund um den Wörthersee wurden die Notwendigkeiten, die die 17 Berater, sogenannte Insider, mitbringen müssen, getestet. Es konnte auch ausgelotet werden, was am dringendsten benötigt wird und woran ein Online-Auftritt und der Umgang damit in den Betrieben oft scheitern. In die Schulung der Berater und ihre Tätigkeit wurden und werden 50.000 Euro von Seiten des Tourismusreferates investiert.



Der zweite Bereich ist die direkte Investitionsförderung. Die Insider sind bereits mit dem Fördervertrag in der Tasche unterwegs, sodass notwendige Investitionen für die Digitalisierung auch gleich umgesetzt werden können.

Förderprogramm



Ebenso angesprochen sind auch alle Tourismusregionen Kärntens. Die entsprechende Information ist bereits an sie gegangen. „Die Regionen kennen ihre Betriebe, die Regionen sollen den Bedarf erheben bzw. den Willen, in den eTourismus zu investieren. Die Zusammenarbeit mit ihnen ist unbedingt notwendig“, sagt Benger.



Mit diesem Förderschwerpunkt reiht sich Kärnten auch in die Digitalisierungsoffensive des Bundes ein. Bei der Hotel- und Tourismusbank gibt es 2018 bis 2020 zusätzliche Mittel in Höhe von 5 Millionen Euro jährlich für eTourismus-Investitionen.