Gemeinden sagen Ja zu Kooperationen

30. November 2017
Eine österreichweite Befragung zeigt auf, dass sich Österreichs Gemeinden der Vorteile und Potenziale von interkommunaler Zusammenarbeit bewusst sind. Gemeindefusionen hingegen finden – wenig überraschend – kaum Befürworter.





Der Kommunal-Experte TRESCON befragte im Frühjahr 2017 in Zusammenarbeit mit dem Kommunal-Verlag kommunale Entscheidungsträger/innen (Bügermeister/innen und Amtsleiter/innen) nach deren Meinungen zum Thema Kooperation und Fusion. Nun liegen die Detailergebnisse der Studie vor.

Kooperationsbereitschaft vorhanden



Unabhängig von Gemeindegrößen gaben rund 90 Prozent der Befragten an, grundsätzlich über mögliche Kooperationsprojekte mit anderen Gemeinden nachzudenken. Solche Gemeinde-

kooperationen können vielfältig sein wie beispielsweise:


  • Verwaltungsgemeinschaften

  • Gemeinsame Errichtung und Betrieb von Infrastruktur-einrichtungen (z. B. Bauhof)

  • Wirtschaftsförderung im Bereich der Regionalentwicklung

  • Gemeinsame Sozial-/Kinderbetreuungseinrichtungen

  • Bündelung der Einkaufs- und Beschaffungsaktivitäten



Eine gemeindeübergreifende Kooperation (bspw. im Bereich Personal, Maschinen und Gebäude) sichert die Zukunftsfähigkeit von Städten, Gemeinden und Gemeindeverbänden und hilft, Kosten zu senken.

Gemeindefusionen als „rotes Tuch“



Ganz anders sehen die Zahlen beim Thema Fusion aus. Lediglich 10 Prozent können sich eine solche grundsätzlich vorstellen – das jedoch nur, wenn eine mögliche Kooperation vorab geprüft und aus welchen Gründen auch immer als nicht zielführend eingestuft wird.

Kommunalexperten als wertvolle Unterstützung



Auffallend ist, dass sich über 50 Prozent der teilnehmenden Gemeinden bei diesen Themen eine Unterstützung von einem externen Kommunalprofi vorstellen können. Die Aufgaben in Kooperations- und Fusionsprozessen sind anspruchsvoll und komplex. Nicht selten scheitern solche Projekte an zu wenig oder mangelhafter Planung, Vorbereitung und Durchführung.



Für welchen Weg sich Kommunen letztendlich entscheiden – wesentlich für eine erfolgreiche Kooperation oder Fusion ist, dass ein individueller Weg und eine maßgeschneiderte Projektplanung gewählt und entwickelt wird. Bürger/innen und „Stakeholder“ (wie bspw. politische Fraktionen, Vereine, Mitarbeiter/innen der Gemeinde, Wirtschaft usw.) gehören möglichst bald und gezielt eingebunden. Damit wird die Akzeptanz und Unterstützung des sehr sensiblen Change-Prozesses bestmöglich unterstützt.