Kommunalpolitiker und Bürger diskutieren die Radpolitik
Gemeindeverbandspräsident Harald Köhlmeier, Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Landesrat Johannes Rauch stellten die neue Strategie vor.
Foto: VLK/A.Serra

Neue Radverkehrsstrategie vorgestellt

9. Oktober 2017
Mehr Radverkehr als Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in den Dörfern und Städten Vorarlbergs: Dieses Ziel haben sich Land und Gemeindeverband mit der neuen Radverkehrsstrategie „Ketten-Reaktion“ gesetzt. Der Maßnahmenmix reicht von Radschnellverbindungen über radfreundliche Ortsgestaltungen, Vorrang für Rad und Öffentlichen Verkehr bis zu Leihradangeboten.

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Betroffenen aus allen Themenbereichen wurden über 100 verschiedene Maßnahmen definiert, die zukünftig den Weg frei für mehr Radverkehr machen sollen. Mit der „Ketten-Reaktion“ soll ein Startsignal für die Verankerung des Fahrrads als Alltagsverkehrsmittel gesetzt werden.

Drei Bereiche



Die neue Strategie setzt auf drei Bereiche des Radverkehrsnetzes:


  • Neu sind Radschnellverbindungen, die die regionale Durchleitung zwischen den wesentlichen Zentren sicherstellen. Radschnellverbindungen bieten mehr Platz für Radelnde als andere Radrouten, die Verbindungen sind durchgehend bevorrangt, im Mischverkehr werden sie in Tempo 30 Zonen und Fahrradstraßen geführt. Ca. 200 des etwa 850 Kilomenter umfassenden Landesradroutennetzes sollen zu Radschnellverbindungen entwickelt werden.

  • Das Grundnetz der Landesradrouten verbindet Zentren und wesentliche Ziele und fungiert als „Rückgrat“ des Netzes. Auf dem bestehenden Netz werden zukünftig Schlüsselprojekte definiert, die im ganzen Land mit besonders hoher Priorität vorangetrieben werden.

  • Dritter Fokus der Infrastrukturplanung ist das kommunale Straßen- und Wegenetz, das möglichst flächendeckend radfreundlich und tempoberuhigt gestaltet werden soll.






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Eine wesentliche Rolle dabei spielen die Gemeinden, wie auch Gemeindeverbandspräsident Harald Köhlmeier betont: „Wo man per Rad oder zu Fuß gut und komfortabel unterwegs ist, findet auch Begegnung statt, entsteht das Gemeindeleben. Deshalb setzen wir auf den Ausbau der radfreundlichen Infrastruktur, d. h. zum Beispiel auf Fahrradstraßen oder Begegnungszonen, aber auch auf attraktive Abstellmöglichkeiten.“



Konkret geplant sind dazu verstärkte Kooperationen in den Gemeinden zur Verbesserung der Abstellsituation an Arbeitsplätzen, Supermärkten oder Wohnbauten. Die „Ketten-Reaktion“ baut stark auf die Kombination von Rad und Öffentlichem Verkehr, die gemeinsam eine wirkliche Alternative zum Autoverkehr darstellen. Um das zu gewährleisten, sind mehrere Maßnahmen vorgesehen: Haltestellen sollen bestens an das Landesradroutennetz angeschlossen sein. An Bahnhöfen werden zukünftig die Abstellmöglichkeiten ausgebaut, sowohl in der Anzahl als auch in der Qualität der Anlagen.