Ein Tal in Tirol mit Dorf
Der Masterplan sieht unter anderem die 5G-Versorgung für alle Regionen Österreichs, hochwertige, nachhaltige und kostengünstige Breitband-Infrastruktur für Haushalte und Betriebe, digitale Hot-Spots in den Gemeinden sowie die Adaption leerstehender Gebäude für Shared Offices und Telearbeitsplätze vor.
Foto: BMLFUW/Alexander Haiden/klimaaktiv

Faire Entwicklung für den ländlichen Raum

21. Juni 2017
Mehr Chancengerechtigkeit zwischen Stadt und Land: Der innovative Masterplan des BMLFUW befindet sich auf der Zielgeraden. Ein Expertenteam ermittelt bereits Prioritäten für die Umsetzung.

Mit über 3000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie rund 2000 eingereichten Ideen steht hinter dem Masterplan der bisher umfassendste Beteiligungsprozess im ländlichen Raum. In rund 20 Handlungsfeldern, von der Digitalisierung bis zur Dezentralisierung, von der Energiewende bis zum Ehrenamt, von der Kinderbetreuung bis zur Kultur und von Gesundheit und Green Care bis zu den Generationen auf dem Land wurden konkrete Perspektiven und Maßnahmen für die Zukunft des ländlichen Raums entwickelt.



Der Masterplan für den ländlichen Raum wird vom Bundespräsidenten, von den Landeshauptleuten sowie den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern unterstützt. Federführend begleitet wird das Projekt von Erwin Pröll, der seine Erfahrung für den ländlichen Raum als Koordinator zu Ländern und Gemeinden einbringen wird. Gemeinsam mit den Berichterstatterinnen und Berichterstattern des Masterplans sowie mit Fachleuten aus unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen wurden Anfang Juni bereits die inhaltlichen Prioritäten für die Umsetzung erörtert.



Als vorrangiges Thema für die Zukunft des ländlichen Raums wurde in der Redaktionskonferenz des Masterplan-Dokuments die Digitalisierung betont. Der Masterplan sieht deshalb unter anderem die 5G-Versorgung für alle Regionen Österreichs, hochwertige, nachhaltige und kostengünstige Breitband-Infrastruktur für Haushalte und Betriebe, digitale Hot-Spots in den Gemeinden sowie die Adaption leerstehender Gebäude für Shared Offices und Telearbeitsplätze vor.

Maßnahmenbündel für Gesundheitsvorsorge



Als weiteres wesentliches Thema wurde die Gesundheitsversorgung auf dem Land diskutiert. Der Mangel an allgemeinmedizinischer und fachmedizinischer Versorgung wird in den nächsten 15 Jahren in immer mehr Regionen kritisch. Über alle Fachgebiete und Bundesländer hinweg erreicht mehr als die Hälfte der Vertragsärztinnen und Vertragsärzte das Pensionsalter. Um auch in Zukunft eine wohnortnahe ärztliche Versorgung auf dem Land sicherzustellen, schlägt der Masterplan ein Maßnahmenbündel vor, das u. a. Gruppenpraxen, Zentren zur medizinischen Grundversorgung, mobilen Praxen und fachlich ausgewogene Gesundheitssprengeln sowie den Ausbau von E-Health und Telemedizin beinhaltet.

Regionale Kulturstrategien



Neben der Dezentralisierung von Verwaltungseinrichtungen nach bayerischem Vorbild fordert der Masterplan auch eine Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur auf dem Land. Dies soll unter anderem durch Plattformen für regionales Kulturschaffen, regionale Kulturstrategien und die gezielte Förderung der Kreativität von Kindern gewährleistet werden. Ein besonderer Schwerpunkt ist zudem die Attraktivitätssteigerung des Landes für Frauen. Neben der Förderung von weiblichen Betriebsnachfolgen und der Nutzung der digitalen Potenziale fordert der Masterplan den gezielten Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten.