Landkarte mit Radfeld und Rattenberg markiert
Vom Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal profitiert natürlich Wörgl, aber auch die „Retentionsgemeinden“ wie Radfeld oder Kundl. Bild: Land Tirol

Hochwasserschutz ermöglicht Gemeinden Entwicklung

30. Juni 2016
Die Eckpunkte für den Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal stehen. Nun beginnt der Feinschliff, der bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein soll. Darüber hat das Land Tirol die Vertreter der Gemeinden von Brixlegg bis Angath in einem Planungstreff informiert.

„Hochwasserschutz bedeutet für die Gemeinden nicht Entwicklungsstopp“, bekräftigt Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler. „Ganz im Gegenteil. Ziel des Hochwasserschutzes ist es, heute gefährdete Siedlungs- und Gewerbegebiete aus der Gefahrenzone zu bringen und in den Gemeinden sichere Entwicklungsmöglichkeiten für Hausbesitzer und Unternehmen zu bieten.“



In allen Gemeinden sollen Maßnahmen gesetzt werden. Vom Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal profitiert natürlich Wörgl,  aber auch die „Retentionsgemeinden“ wie Radfeld oder Kundl. Denn durch die Schaffung optimierter Retentionsräume können die Überflutungsräume insgesamt verkleinert werden.

Flächenbedarf in Kundl/Radfeld stark reduziert



„Durch das Zusammenspiel der drei optimierten Retentionsräume in Kramsach, Kundl/Radfeld und Angath ist es gelungen, die einzelnen Räume zu entlasten und den Flächenbedarf für das ‚Parken‘ des Wassers wesentlich zu reduzieren“, erläutert Gesamtprojektleiter Markus Federspiel von der Abteilung Wasserwirtschaft. Die Ausdehnung des künftig optimierten Retentionsraums Radfeld/Kundl kann damit gegenüber der ursprünglichen Planung fast halbiert und die Anzahl der betroffenen Gebäude minimiert werden. Die konkrete Gebietsabgrenzung der optimierten Retentionsräume wird im Zuge der weiteren Planungsarbeiten fixiert. Dann beginnt auch der intensive Dialog mit den tatsächlich betroffenen Grundeigentümern.



Mit den Gemeinden, in denen optimierte Retentionsräume vorgesehen sind, wurde auch die Linienführung der künftigen Schutzmaßnahmen besprochen. Im Zuge dieser Gespräche haben die Gemeinden ihre Vorstellungen über Entwicklungsmöglichkeiten geäußert. Auf Basis dieser Gespräche und der Erkenntnisse der vertiefenden Untersuchungen wird nun mit Hochdruck an der Planung des Hochwasserschutzes im Unterinntal weitergearbeitet.

Bekenntnis zum regionalen Hochwasserschutz



Positive Signale gibt es auch in Sachen Wasserverband im Unteren Unterinntal. „Es sieht gut aus, dass schon bald in konkrete Verhandlungen zur Gründung eines Wasserverbandes eingetreten werden kann. Die Gemeinden wurden gebeten, entsprechende Beschlüsse zu fassen“, sagt Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer. Die Gemeinden wüssten um die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen und würden sich auch zum regionalen Hochwasserschutz bekennen. Platzgummer begleitet die vorbereitenden Arbeiten zur Gründung des Wasserverbandes.

Planungsabschnitt Unteres Unterinntal Brixlegg bis Angath



Der Planungsabschnitt umfasst die Gemeinden Brixlegg, Kramsach, Rattenberg, Radfeld, Breitenbach, Kundl, Wörgl und Angath.


  • 45 Hektar Siedlungs- und Gewerbegebiet in der Roten Zone

  • 115 Hektar Siedlungs- und Gewerbegebiet in der Gelben Zone

  • Ca. 2.200 Wohnhäuser und Betriebsgebäude betroffen






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Nach Umsetzung des geplanten Hochwasserschutzes


  • KEIN bestehendes Siedlungs- und Gewerbegebiet in der Gelben oder Roten Zone

  • ALLE Wohnhäuser und Betriebsgebäude geschützt

  • Schutzbauten (Mauern und Dämme) in ALLEN Gemeinden.






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