Gebäudefront neben Fluss in Ybbs
Foto: Dominik Stixenberger

Wasserkraftwerk Stadtwehr in Waidhofen/Ybbs

20. Juli 2015
Im Zentrum von Waidhofen errichtete die stadteigene Energiegesellschaft ein neues Wasserwerk am Stadtwehr. In der komplexen Situation zwischen Fluss, historischer Stadtmauer und Bezirksgericht wurden das Krafthaus, mit Metalllamellen verblendet, eine Fischaufstiegshilfe und die neue Wehranlage eingefügt. Das Projekt wurde für den IMPULS Gemeindeinnovationspreis in der Kategorie "Natur und Umwelt" eingereicht.

Im Jänner 2010 begannen der damalige und der heutige Bürgermeister, Wolfgang Mair und Werner Krammer, mit den Überlegungen, aus einer alten Wehranlage aus der Zeit der Eisenverarbeitung und einem historisch bedeutungsvollen Gebäude, dem sogenannten „Wintergebäude“, ein Kleinkraftwerk für die Stadt zu entwickeln.



Heute versorgt das Kleinkraftwerk mit einer Jahresenergiemenge von ca. 5.300.000 kWh rund die Hälfte der Waidhofner Bürgerinnen und Bürger mit Strom aus der Stadt. Aus dem „Wintergebäude“ wurde das Kultur- und Vereinshaus „Alte Lehrwerkstatt“, wo nun das städtische Verwaltungsarchiv, Büros und Wohnungen beheimatet sind.



Das beengte Platzverhältnis und die schlechte Zufahrtsmöglichkeit waren nicht die besten Voraussetzungen, dennoch wurde beschlossen das mutige Projekt in Angriff zu nehmen. Für die technischen Umsetzungen konnte die ZT-Fritsch GmbH aus Steyr gewonnen werden, für die Architektur das Büro W30 aus Waidhofen. Die Energiegesellschaft Waidhofen a/d Ybbs GmbH wurde gegründet; der bestehende, mit unabhängigen Experten zusammengesetzte Gestaltungsbeirat wurde genauso miteinbezogen wie die unmittelbaren Anrainer und die Fischer.



Bereits zehn Monate nach der Idee gab es den ersten Bescheid, den Wasserrechtsbescheid, der am 13.12.2010 rechtskräftig wurde.



Die Feinplanung und diverse Ausschreibungen wurden im Winter 2010/2011 durchgeführt, nach der Schneeschmelze im Frühjahr konnte mit dem Bau begonnen werden. Nach einer nur 16-monatigen Bauphase und nur 2,5 Jahren nach den ersten Gesprächen wurde das Kraftwerk an das Netz angeschlossen.