Amtsleiter in Kärnten bei einem Gruppenfoto
Amtsleiter Günther Schrottenbacher (Finkenstein), LHStv.in Gaby Schaunig, Bgm. Günther Albel (Villach), Amtsleiter Philip Millonig (Nötsch) und Manfred Wundara (GIZ-K und Leiter der Abteilung Informations- und Kommunikationstechnologien im Magistrat Villach)
Foto: Stadt Villach/Oskar Höher

Digitaler Maßanzug für Gemeinden

27. April 2017
Das Land Kärnten stellt die Weichen für den Ausbau der Digitalisierung der 132 Kärntner Gemeinden. Vorrangiges Ziel einer derzeit anlaufenden Digitalisierungsoffensive ist es, ein einheitliches EDV-System zu entwickeln, das von allen Gemeinden genutzt wird. Durch Zeitersparnisse in Verwaltungsroutinen soll Zeit für mehr Bürgerkontakte und interkommunale Kooperationen gewonnen werden.

Pilotkommunen sind die Gemeinden Villach, Nötsch und Finkenstein. Als Digitalisierungsmotor hervorgetan hat sich dabei die Stadt Villach, die die Kernsoftware im Bereich des Rechnungswesens und im Bereich Steuern und Abgaben maßgeblich mitentwickelt hat. Gemeinsam mit den Gemeinden Nötsch und Finkenstein wird die Software bereits intensiv im Echtbetrieb genutzt.



Die Entwicklung der Basissoftware hat das Land gemeinsam mit dem Gemeindeinformatikzentrum Kärnten europaweit ausgeschrieben. Das Produkt, das den Zuschlag erhalten hat, verfügt über offene Schnittstellen. An diese Schnittstellen können nun weitere Anwendungen von Kärntner Softwareentwicklern angedockt werden. „Die Kommunen wissen, welche Lösungen sie brauchen, heimische Betriebe können die entsprechenden Produkte herstellen. Damit können sozusagen individuelle digitale Maßanzüge für die Gemeinden geschneidert werden“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig. Das Land übernimmt 50 Prozent der Kosten, wenn eine Gemeinde auf die neue Software umsteigt.

Studien belegen Nutzen der Digitalisierung



Studien aus Deutschland belegen den Nutzen des sukzessiven Ausbaus der Digitalisierung mittels eines breit angelegten Masterplans. „Laut einer deutschen Studie profitieren Kommunen immens, und zwar in Form einer deutlich besseren wirtschaftlichen Situation im Vergleich mit weniger digitalisierten Städten, in Form von mehr Gewerbeaufkommen, einer schneller ansteigenden Zahl an Beschäftigten, einer Steigerung der Attraktivität für neue Einwohner und insgesamt einer höheren Anzahl an hochqualifizierten Jobs“, meint der Villacher Bürgermeister Günther Abel.